Die kleine Tamar T.* (†9) hatte ihr ganzes Leben noch vor sich. Die Israelin starb am Samstag, nachdem sie eine Woche zuvor während eines Raketenalarms in der südlichen Hafenstadt Ashdod einen Herzstillstand erlitten hatte.
«Sie war ein Engel. Gott gab uns das grösste Geschenk – für neun Jahre und zehn Monate», schrieb Tamars Vater Avi T.* in einem rührenden Facebook-Post. Der Mann dankte dem jüdischen Volk und der ganzen Welt für ihre Gebete. Er sei froh, dass seine Prinzessin, einen Teil ihrer Träume verwirklichen konnte.
Noa Rosenfeld, Leiterin der Kinder-Notfallstation der israelischen Stadt Assuta, erklärte gegenüber der Nachrichtenseite Ynet, dass Herzinfarkte in so jungen Jahren extrem selten seien, aber manche Menschen «sehr empfindlich auf Adrenalin in hohen Dosen reagieren, was zu Herzproblemen» führen könne.
Neben den physischen Schäden durch Explosionen und Granatsplitter könnten auch die Geräusche von Raketeneinschlägen, Abfangjägern und Sirenen Angst- und Schockzustände verursachen, so die Ärztin. Jedoch sei ihr in den vergangenen Wochen kein weiterer Fall bekannt, bei dem eine solch junge Person von einem solchen Ereignis betroffen war. Tamars Fall werde nun genauer untersucht. Dabei werden auch allfällige Vorerkrankungen geprüft, die Einfluss gehabt haben könnten.
Ärzte kämpften eine Woche lang
«Der Vorfall selbst ereignete sich während der Sirene», sagte Rosenfeld. «Das Mädchen und ihre Familie gingen in den Schutzraum und sie verlor das Bewusstsein.» Eine ganze Woche lang habe das Ärzteteam um das Leben des Mädchens gekämpft. Unter anderem wurde die Körpertemperatur gesenkt, um Tamars Gehirn zu schützen.
Trotz aller Massnahmen konnten sie das Leben des Mädchens nicht retten. «Das Spital nimmt Anteil an der Trauer der Familie und spricht allen Angehörigen sein Beileid aus.» Am Sonntag hat das gesamte israelische Gesundheitssystem eine Schweigeminute zum Gedenken an die vielen im Kampf gegen die Hamas verstorbenen Zivilisten und Soldaten abgehalten. (ene)
* Namen bekannt