Sicherheitsprojekt der Superlative
Norwegen will Grenzzaun zu Russland bauen

Nach Finnland erwägt nun auch Norwegen den Bau eines Grenzzauns zu Russland. Justizministerin Emilie Enger Mehl erklärt, dass die Regierung mehrere Massnahmen zur Verstärkung der Grenzsicherheit prüft, darunter auch eine verstärkte Überwachung.
Publiziert: 30.09.2024 um 09:53 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2024 um 10:16 Uhr
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Die norwegische Justizministerin Emilie Enger Mehl will einen Grenzzaun an der Grenze zu Russland bauen lassen.
Foto: IMAGO/NTB

Auf einen Blick

  • Norwegen plant Zaun an russischer Grenze
  • Vorwurf: Putin führt «hybriden Krieg» mit Migranten
  • Finnland baut bereits 200 Kilometer langen Stacheldrahtzaun für 380 Millionen Euro
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Marian NadlerRedaktor News

Die nordischen Länder in Europa nehmen die russische Bedrohung ernst: Nach Finnland erwägt mit Norwegen ein weiteres Nato-Mitglied den Bau eines Zauns an seiner Grenze zum Reich von Kremlchef Wladimir Putin (71).

«Ein Grenzzaun ist sehr interessant, nicht nur, weil er eine abschreckende Wirkung haben kann, sondern auch, weil er Sensoren und Technologien enthält, mit denen man erkennen kann, ob sich Menschen der Grenze nähern», sagte die norwegische Justizministerin Emilie Enger Mehl (31) am Samstag in einem Interview mit dem TV-Sender NRK. Sie erklärte, die norwegische Regierung prüfe derzeit «mehrere Massnahmen», um die Sicherheit an der Grenze zu Russland im arktischen Norden zu verstärken. Neben dem Bau des Mega-Zauns über 207 Kilometer ist auch die Aufstockung des Grenzpersonals und eine verstärkte Überwachung denkbar.

Enger Mehl schaut sich Massnahmen bei Finnen ab

Offiziell gibt es nur einen einzigen Grenzübergang zwischen Russland und Norwegen. Er liegt in der kleinen Ortschaft Storskog im Nordosten Norwegens. Die Grenzstation verfügt aktuell über einen 200 Meter langen und 3,6 Meter hohen Zaun. Er wurde 2016 errichtet, nachdem im Jahr zuvor rund 5000 Migranten von Russland nach Norwegen geströmt waren.

Sollte sich die Sicherheitslage in der Region verschlechtern, sei die norwegische Regierung bereit, die Grenze kurzfristig zu schliessen, betonte Enger Mehl. Im Sommer hatte die Politikerin der Zentrumspartei das benachbarte Finnland besucht.

Helsinki baut bereits

Die Finnen machten die Grenzübergänge an der 1340 Kilometer langen Grenze Ende 2023 dicht. Zuvor hatte Putin innert drei Monaten mehr als 1300 Migranten nach Finnland geschickt.

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Um zu verhindern, dass Moskau Migranten für seinen «hybriden Krieg» gegen den Westen einsetzt, baut Helsinki im Grenzgebiet derzeit auf 200 Kilometern in einzelnen Abschnitten mehr als drei Meter hohe und mit Stacheldraht versehene Zäune. Kostenpunkt: 380 Millionen Euro (etwa 357 Millionen Franken). 2026 will man fertig sein. Russland bestreitet, Menschen gezielt an die Grenze zu schleusen.

Hier soll der Grenzzaun verlaufen.
Foto: Blick-Grafik / Priska Wallimann.

Nicht nur Norwegen-Ministerin Enger Mehl hält den Zaun für eine gute Idee im Kampf gegen Masseneinwanderung. Laut NRK unterstützt die Polizeichefin der nordnorwegischen Provinz Finmark, Ellen Katrine Hætta (54), das Vorhaben. «Es handelt sich um eine Massnahme, die für die gesamte oder einen Teil der Grenze zwischen Norwegen und Russland relevant werden könnte», so Enger Mehl.

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