Die argentinische Sicherheitsministerin Sabina Frederic (55) hat für einen Eklat gesorgt. Bei einem Raubüberfall nahe der Hauptstadt Buenos Aires wurden ein Rentner und der Angreifer, der einige Tage zuvor aus dem Gefängnis ausgebrochen war, getötet. Daraufhin wurde Frederic von einem Journalisten auf die Kriminalität im Land angesprochen. Sie wisse um die Probleme, etwa, dass die Gefängnisse voll seien, antwortete die Politikerin. Sie sei selber auch ein Opfer von Unsicherheit und Angst, gab Frederic zu.
Daraufhin wurde sie von der Journalistin gefragt, ob man denn auswandern müsse, zum Beispiel in die Schweiz, um keine Angst mehr haben zu müssen. Die Ministerin antwortete: «Vielleicht die Schweiz, mag sein, ja.» Dann lachte Frederic laut und fügte an. «In der Schweiz ist es sicher viel ruhiger, aber auch langweiliger.»
Viel Kritik und ein Rückzieher
Für die Aussage wurde Frederic in ihrem Land heftig kritisiert. «Wenn Sie glauben, dass es in einem Land wie der Schweiz nichts zu tun gibt, dann leben sie in ihrer eigenen Welt», sagte etwa ein Oppositionspolitiker.
Als sie immer mehr unter Druck geriet, sagte Frederic, falsch verstanden worden zu sein. Sie habe mit ihren Aussagen gemeint, dass weglaufen keine Option sei, man müsse die Probleme in Argentinien lösen. Die Schweiz habe ihre eigenen Probleme gelöst, deshalb sei es dort nun ruhig.
Schweizer Botschafter macht sich lustig
Und wie reagiert die Schweiz auf den diplomatischen Zwischenfall? Cool und mit Humor.
Heinrich Schellenberg, Schweizer Botschafter in Argentinien, twitterte ein Video von Schweiz Tourismus, das vor einigen Monaten gedreht wurde. Darin versucht unser Tennis-Superstar Roger Federer (40) Schauspiel-Legende Robert de Niro (78) zu überzeugen, in einem Werbefilm über die Schweiz mitzuspielen. Der Actionheld lehnt aber ab, mit der Begründung, die Schweiz sei zwar lieblich, beeindruckend und traumhaft schön, aber es gebe weder Gefahr noch Drama.
Also genau das, was auch Sabina Frederic sagt. (vof)