«Ich esse 50 Kilogramm Pasta pro Jahr»
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Barilla-Chef am SEF:«Ich esse 50 Kilogramm Pasta pro Jahr»

Blick trifft Pasta-Baron Paolo Barilla in Interlaken BE
«Federer kann auch nach der Karriere unser Botschafter bleiben»

Paolo Barilla gehörte am diesjährigen Swiss Economic Forum (SEF) in Interlaken zu den Stargästen. Mit Blick spricht er über Federer, Teigwaren und Corona. Der Vizepräsident von Barilla isst jährlich 50 Kilo Pasta.
Publiziert: 02.09.2021 um 19:51 Uhr
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Aktualisiert: 03.09.2021 um 08:00 Uhr
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Ein kleiner Spaziergang vor dem Interview: Paolo Barilla in Interlaken.
Foto: Peter Gerber
Interview: Christian Kolbe

Das Gespräch mit Paolo Barilla (60) beginnt auf der Strasse in Interlaken BE. Der Pasta-Baron macht noch einen kleinen Spaziergang, schwärmt vom Alpenpanorama mit Eiger, Mönch und Jungfrau. Erzählt, wie er vor Jahren auf einer Motorrad-Tour im Berner Oberland Station machte und tagelang vergeblich auf gutes Wetter für eine Eiger-Besteigung wartete. Stattdessen ist der ehemalige Rennfahrer mit der Bahn aufs Jungfraujoch gefahren – und ist noch heute von der Fahrt durch die Nordwand begeistert.

Blick: In zehn Tagen ist Formel 1 in Monza. Werden Sie auch dabei sein?
Paolo Barilla: Früher habe ich oft das freie Training am Freitagvormittag besucht. Gut möglich, dass ich auch dieses Jahr in Monza bin.

Sie sind selbst Formel-1-Rennen gefahren. Was ist heute anders?
Es genügt nicht mehr, einfach ein guter Fahrer zu sein. Heute muss man viele andere Bedürfnisse befriedigen, muss gewandt mit Medien und Sponsoren umgehen. Ich habe grossen Respekt vor der heutigen Fahrergeneration.

Haben Sie als ehemaliger Spitzensportler einen speziellen Draht zu Barilla-Markenbotschafter Roger Federer?
Ich kann verstehen, wie gross der Aufwand für Roger Federer ist, um so lange so herausragend zu spielen. Das braucht nicht nur sportliche Fähigkeiten, sondern auch enorme mentale Kraft.

Wie wichtig ist Roger Federer für Barilla?
Wir sind sehr stolz, dass Roger Federer unser Markenbotschafter ist. Er ist einer der wenigen globalen Superstars. Er steht für Exzellenz, für Aussergewöhnliches, davon profitieren wir.

Seine Karriere als Tennisprofi dürfte bald zu Ende sein. Hat er dann noch den gleichen Stellenwert für Barilla?
Federer kann auch nach der Karriere unser Markenbotschafter bleiben. Er hat eine so starke Persönlichkeit, die bleibt auch nach der Karriere.

Wie wichtig ist der Schweizer Markt für Barilla?
Die Schweiz liegt beim jährlichen Pasta-Verbrauch mit fünf Kilo pro Kopf im europäischen Spitzenfeld.

Wie viel Pasta essen Sie pro Jahr?
Doppelt so viel wie der Durchschnitts-Italiener. Ich esse 50 Kilogramm Pasta pro Jahr. Das zeigt auch: Pasta macht nicht dick.

Paolo Barilla – Rennfahrer und Pasta-Liebhaber

Bevor Paolo Barilla (60) sich entschied, im gleichnamigen Familienunternehmen eine führende Rolle zu spielen, machte er Karriere als Rennfahrer. Er versuchte sich auch in der Formel 1, hatte aber in den Jahren 1989/90 im Minardi keine Chance, um die vorderen Ränge mitzufahren. Immerhin: 1985 gewann Barilla das legendäre 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Heute ist Paolo Vizepräsident des Pasta-Imperiums Barilla, das sein Bruder Guido leitet.

Bevor Paolo Barilla (60) sich entschied, im gleichnamigen Familienunternehmen eine führende Rolle zu spielen, machte er Karriere als Rennfahrer. Er versuchte sich auch in der Formel 1, hatte aber in den Jahren 1989/90 im Minardi keine Chance, um die vorderen Ränge mitzufahren. Immerhin: 1985 gewann Barilla das legendäre 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Heute ist Paolo Vizepräsident des Pasta-Imperiums Barilla, das sein Bruder Guido leitet.

Trotzdem: Pasta gilt nicht gerade als Diätmenü.
Pasta ist ein gesundes Essen. Das Problem sind ja nicht die Kohlenhydrate der Pasta, sondern die Beilagen wie etwa Saucen. Ein Teller Pasta mit etwas Olivenöl oder einer Tomatensauce, das macht nicht dick.

Kann man Pasta neu erfinden?
Pasta ist ein altbewährtes Nahrungsmittel, das muss man nicht neu erfinden. Aber man kann die Zutaten, die Mischungen und auch die Produktion verändern. Pasta ist ein globales Nahrungsmittel. Es gibt keine gute Küche ohne Pasta.

Wie hat Barilla die Corona-Pandemie weggesteckt?
Die ersten Tage und Woche waren furchteinflössend, in Italien herrschte Panik. Die leeren Gestelle in den Supermärkten haben Ängste geschürt. Doch wir konnten die Nachfrage mit grossen Anstrengungen schnell wieder befriedigen. Alle wollten plötzlich zu Hause kochen, haben vor allem online bei den Grossverteilern bestellt.

War es schwierig, die Produktion aufrechtzuerhalten?
Wir hatten bereits vor Jahren die Produktion stark automatisiert. Die Herausforderung war: Wie bringen wir die Leute in die Fabrik, wie organisieren wir es, dass nicht alle gleichzeitig beim Fabriktor hineinwollen, sich nicht alle in der Garderobe oder der Kantine zu nahe kommen?

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