Serben im Nordkosovo protestieren
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Nach Kfz-Streit:Serben im Nordkosovo protestieren

Serben legen Ämter nieder
Autonummern-Streit im Kosovo eskaliert erneut

Ein Regierungs-Beschluss in Kosovo treibt die dort lebenden Serben zur Weissglut. Sie zünden die nächste Eskalations-Stufe. Die EU ist beunruhigt.
Publiziert: 06.11.2022 um 15:29 Uhr
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Aktualisiert: 06.11.2022 um 16:17 Uhr
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Wütende Serben protestieren im Kosovo gegen einen Regierungs-Beschluss rund um Kfz-Kennzeichen.
Foto: Getty Images

Im Kosovo haben sich die Spannungen zwischen Vertretern der serbischen Minderheit und der Regierung in Pristina verstärkt. Der Auslöser? Ein Regierungs-Entscheid. Die ethnischen Serben sind dazu verpflichtet, ihre vom Nachbarland Serbien ausgestellten Kfz-Kennzeichen durch kosovarische zu ersetzen.

Aus Protest haben alle ethnische Serben ihre Ämter in kosovarischen Institutionen wie Polizei, Justiz, Parlament und Kommunen niedergelegt. Die EU, die Nato und die internationale Kosovo-Schutztruppe KFOR reagierten besorgt auf die Entwicklungen.

Regionaler Polizeichef entlassen

Der Beschluss zur Niederlegung der Ämter fiel am Samstag im nordkosovarischen Ort Zvecan bei einem Treffen der von Belgrad unterstützten Partei Srpska Lista. Unter anderem zogen dabei ethnisch serbische Polizisten ihre kosovarischen Polizeiuniformen aus – unter dem Applaus der Sitzungsteilnehmer.

Zuvor hatte die Regierung in Pristina den für das kosovarische nördliche Serben-Gebiet zuständigen regionalen Polizeichef entlassen. Dieser hatte sich geweigert, Menschen aufzurufen, ihre Kfz-Kennzeichen auszutauschen. Zugleich verlängerte Pristina die Frist für einen Wechsel bis zum 21. April kommenden Jahres. Bei Verstössen solle es schrittweise Verwarnungen bis hin zu Geldbussen geben.

Aufrufe zur Unterlassung solcher Aktionen

«Die jüngsten Entwicklungen gefährden die jahrelange Arbeit am Dialog zwischen Belgrad und Pristina. Ich habe beide Seiten dazu aufgerufen, einseitige Aktionen zu unterlassen, die zu weiteren Spannungen führen können», erklärte der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell bei Twitter. Borrell hatte unter anderem versucht, im Kfz-Kennzeichen-Streit zu vermitteln.

Ähnliche Aufrufe kamen vom stellvertretenden Nato-Generalsekretär Mircea Geoana, sowie vom EU-Sonderbeauftragten für den Dialog zwischen Belgrad und Pristina, Miroslav Lajcak (59). Die vormalige serbische Provinz Kosovo hatte sich 2008 für unabhängig erklärt. Serbien erkennt dies nicht an, anders als die meisten Staaten der Welt. (SDA/nab)

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