Nach 411 Tagen mit durchgehend positiven Tests ist ein Mann (59) in Grossbritannien endlich von seiner Corona-Infektion geheilt worden. Den Durchbruch erzielten die Mediziner, indem sie den genetischen Code seines Virus analysierten und so das richtige Gegenmedikament finden konnten.
Infiziert hatte sich der 59-Jährige mit jener frühen Corona-Variante, die zunächst im chinesischen Wuhan aufgetreten war. Der Patient hatte wegen einer Nierentransplantation ein geschwächtes Immunsystem.
Er erhielt demnach eine Antikörper-Kombination, die als Regeneron bekannt ist und die im Jahr 2020 auch dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump (76) verabreicht wurde. Bedeutsam sei bei der Behandlung des Mannes aber die genetische Analyse des Virus gewesen.
Noch keine Antikörper-Behandlung gegen Omikron
Für die derzeit dominierende Omikron-Variante gibt es nach Angaben der Experten bisher weder in Grossbritannien noch in der Europäischen Union eine wirksame Antikörper-Behandlung.
«Einige Menschen mit geschwächten Immunsystemen sind weiterhin dem Risiko schwerer Erkrankung und andauernder Infektion ausgesetzt», erklärte der Mediziner Luke Blagdon Snell vom King's College in London, der seine Erkenntnisse kürzlich in der Fachzeitschrift «Clinical Infectious Diseases» veröffentlicht hat.
Der inzwischen geheilte Patient gehört zu den Menschen mit einer der längsten bekannten Corona-Infektionen. Ein ebenfalls in Grossbritannien behandelter Patient war bis zu seinem Tod sogar 505 Tage lang infiziert gewesen. (SDA)