Proteste in der Kurdenregion
Iranische Sicherheitskräfte schiessen auf Demonstranten

Sicherheitskräfte sollen im Nordwesten Irans das Feuer auf Demonstranten eröffnet haben. Dutzende Menschen wurden dabei verletzt. Auch Tote soll es gegeben haben.
Publiziert: 06.11.2022 um 14:24 Uhr
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Aktualisiert: 06.11.2022 um 16:10 Uhr
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Bei einem Protest im Nordosten Irans sollen Sicherheitskräfte das Feuer auf Demonstranten eröffnet haben. (Symbolbild)
Foto: IMAGO/aal.photo

Im Nordwesten Irans haben Sicherheitskräfte laut Augenzeugen das Feuer auf Demonstranten eröffnet. Auch Tränengas sei gegen die Menschen eingesetzt worden. Diese gingen nach dem Tod einer Kurdin in ihrer Heimatstadt Mariwan auf die Strasse, wie Augenzeugen am Sonntag weiter berichteten.

Die Demonstranten sollen bei den Protesten das Büro des Parlamentsabgeordneten der Stadt angegriffen haben. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Hengaw mit Sitz in Oslo wurden Dutzende Demonstranten verletzt. Auch Todesopfer soll es gegeben haben. Die Angaben konnten allerdings nicht unabhängig überprüft werden.

Staatsmedien weisen Vorwürfe zurück

Auslöser der Proteste in der Stadt war der Tod einer Doktorandin vom Samstag, die nach ihrer Teilnahme an Protesten getötet worden sein soll. Staatsmedien wiesen Vorwürfe zurück, dass Sicherheitskräfte gewaltsam vorgegangen seien – wie bereits in den vergangenen Wochen, nachdem junge Menschen bei Protesten getötet worden waren.

Seit dem Ausbruch der Proteste vor sieben Wochen hat der Tod von vielen jungen Menschen dazu geführt, dass Menschenmassen auch nach der traditionellen Trauerzeit von 40 Tagen auf die Strassen gehen.

Harte Repression in Kurdengebieten

Auslöser der systemkritischen Massenproteste im Iran war der Tod der iranischen Kurdin Mahsa Amini (†22) im September. Die Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie gegen die islamischen Kleidungsvorschriften verstossen haben soll. Die Frau starb kurz darauf in Polizeigewahrsam.

Seit ihrem Tod demonstrieren landesweit Tausende gegen den repressiven Kurs der Regierung sowie das islamische Herrschaftssystem. In Kurdengebieten sollen Sicherheitskräfte besonders hart gegen Proteste vorgehen. (SDA)


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