«Ich bin zu diesem Marsch gekommen, um diesen korrupten Mann loszuwerden. Castillo muss gehen, dafür ist dieser Marsch da, um ihn zu vertreiben», sagte eine der Demonstrierenden, Nancy Huarcaya, am Samstag (Ortszeit). Zeitgleich versammelten sich auf dem zentralen San-Martín-Platz in Lima Unterstützer des Präsidenten.
Bei dem Protestzug durch das Zentrum der Hauptstadt setzten Polizisten Tränengas gegen die Castillo-Gegner ein, um sie vom Parlament und dem Regierungspalast fernzuhalten.
«Wir sind hier stellvertretend für Millionen von Peruanern. Peru kann es nicht mehr ertragen. Wir stehen am Rande des Abgrunds», sagte eine andere Demonstrantin. Ähnliche Demonstrationen, zu denen politische Gruppen und Bürgerinitiativen aufgerufen hatten, fanden in anderen Städten des Landes statt.
«Sie werden mich bis zum letzten Tag meiner Amtszeit haben, weil mein Volk so entschieden hat», sagte Castillo am Samstag im Regierungspalast. In zwei Wochen soll sich in Lima die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) treffen, um sich vor Ort ein Bild zu der politischen Krise zu machen.
Castillo hatte vor 13 Monaten das Präsidentenamt übernommen. Gegen ihn laufen mittlerweile sechs Ermittlungsverfahren und eine Verfassungsbeschwerde wegen Vorwürfen wie Korruption, Beteiligung am organisierten Verbrechen und Behinderung der Justiz. Während seiner Amtszeit, die regulär im Juli 2026 endet, geniesst er zwar Immunität. Ermittelt werden kann dennoch gegen ihn.
(SDA)