Die Ukraine braucht Waffen – und zwar dringend. Präsident Wolodimir Selenski (44) appelliert in einer neuen Videobotschaft an den Westen. «Wir brauchen schwere Artillerie, gepanzerte Fahrzeuge, Luftabwehrsysteme und Kampfflugzeuge. Alles, um die russischen Streitkräfte zurückzudrängen und deren Kriegsverbrechen zu beenden». Er will Artillerie 155mm plus Geschosse – «und zwar so viele wie möglich».
Weiter bittet er um Raketenabschusssysteme und zählt in dem Video verschiedene Typen auf wie Grad, Smerch, Tornado oder M142 HIMARS. Ebenso gepanzerte Fahrzeuge werden gebraucht. Aber auch Panzer. Konkret: T-72 oder Ähnliches aus den USA und Deutschland. Weiter zählt Selenski Luftabwehrsysteme auf. Zum Beispiel die S-300, BUK oder Ähnliches.
USA schicken Waffen im Wert von 800 Millionen Dollar
Und zu guter Letzt: Kampfflugzeuge. Für den ukrainischen Präsidenten ein besonders wichtiger Punkt. «Um unsere Städte zu befreien und das Leben von Millionen Ukrainern und Europäern zu retten.» Er beendet die Waffen-Bitte mit den Worten: «Die Freiheit muss besser bewaffnet sein als Tyrannei.»
Kurz nach der Videobotschaft gaben die USA bekannt, weitere Waffen und Munition im Wert von 800 Millionen US-Dollar, umgerechnet 747 Millionen Franken, in die Ukraine zu liefern. Darunter 200 gepanzerte Mannschaftstransporter vom Typ M113, 100 gepanzerte Allzweckfahrzeuge vom Typ Humvee und 18 Feldhaubitzen vom Typ 155mm mit 40'000 Artilleriegeschossen. «Falls wir mehr schicken müssen, schicken wir mehr», sagte Pentagonsprecher John Kirby (59).
EU will ebenfalls Waffen liefern
Die neuen Lieferungen sollen die Ukraine demnach insbesondere angesichts des befürchteten russischen Grossangriffs in der östlichen Donbass-Region unterstützen.
Die EU hatte zuvor angekündigt, sie werde weitere 500 Millionen Euro, umgerechnet 510 Millionen Franken, für die Lieferung von Waffen und Ausrüstung an die ukrainischen Streitkräfte zur Verfügung stellen. Auch dies begründete der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell (74) mit der erwarteten russischen Offensive im Osten der Ukraine. (jmh/SDA)