75 Minuten unterhielt sich der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer (49) mit Wladimir Putin (69). Er war der erste EU-Staatschef, der sich seit Kriegsbeginn mit dem Kremlchef traf. Jetzt teilt er neue Details dazu mit, wie das Gespräch verlaufen ist.
Österreichs Bundeskanzler sagt zu CNN, er habe Putin mit den in der Ukraine begangene Kriegsverbrechen konfrontiert. Nehammer sagte, «es ist nicht einfach für Putin, über Kriegsverbrechen zu sprechen».
Er gibt auch an, dass Putin gesagt habe, er finde, dass die Friedensgesprächen in Istanbul eine Chance gewesen seien, den Krieg zu beenden.
Putin beharrt auf eigenen Theorien
Auf die Frage, ob Putin akzeptiere, dass es Kriegsverbrechen gebe, antwortete Nehammer: «Nun, wissen Sie, es ist Präsident Putin. Ich habe die schweren Kriegsverbrechen in Butscha und an anderen Orten angesprochen und betont, dass alle Verantwortlichen dafür zur Rechenschaft gezogen werden müssen.»
Und weiter: «Ich habe Präsident Putin auch unmissverständlich gesagt, dass die Sanktionen gegen Russland in Kraft bleiben und weiter verschärft werden, solange Menschen in der Ukraine sterben.»
Doch Putin beharrt auf eigenen Theorien. So erklärt Nehammer, dass Putin die Ukrainer beschuldigt habe, «für die Verbrechen in Butscha verantwortlich zu sein». Videoaufnahmen, die unter anderem die «New York Times» enthüllte, zeigen jedoch, wie russische Streitkräfte dort Zivilisten niederschiessen.
Gespräch war erfolglos
Der österreichische Kanzler sagt auch: «Ich habe dem russischen Präsidenten auch deutlich gemacht, dass dringend humanitäre Korridore benötigt werden, um Trinkwasser und Lebensmittel in die belagerten Städte zu bringen und Frauen, Kinder sowie Verwundete zu evakuieren.»
Insgesamt wird das Gespräch zwischen Nehammer und Putin jedoch als erfolglos angesehen. Auch der Kanzler selbst sagte, dass er wenig optimistisch sei. (euc)