Auf einen Blick
- Trump macht Wahlkampf bei McDonald's
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Er frittiert Pommes und bedient Gäste
- Aktion als Seitenhieb auf Rivalin Kamala Harris
Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump (78) hat Wahlkampf in einer Filiale des Schnellrestaurants McDonald's gemacht – die Aktion ist ein Seitenhieb auf seine demokratische Rivalin Kamala Harris (59). «Ich wollte das schon mein ganzes Leben lang machen. Und jetzt mache ich es», sagte der 78-Jährige vor seinem Kurzbesuch in einer Filiale in Feasterville-Trevose im US-Bundesstaat Pennsylvania.
Nach der Ankunft am Sonntag zog Trump sein Jackett aus und legte sich eine Schürze um. Er ging dann in die Küche und liess sich die Fritteuse zeigen, frittierte Pommes und befüllte schliesslich eine Pappschale. Im Anschluss stand er am Fenster des Drive-through-Bereichs des Restaurants, verteilte eine Bestellung und liess sich fotografieren.
Jugendfreundin erinnert sich an Harris' McDonald's-Anstellung
Harris hat im Wahlkampf angeben, während des Studiums über Sommer bei der Fast-Food-Kette gearbeitet zu haben. Das Wahlkampfteam der Demokratin gibt an, dass Harris im Sommer 1983 in Alameda im Bundesstaat Kalifornien beschäftigt gewesen sei. Trump behauptet seit Wochen unentwegt, dass sich Harris das ausgedacht habe – Beweise dafür hat er nicht.
Die «New York Times» schreibt, dass McDonald's Medienanfragen zu dem Thema ignoriert habe. Die Zeitung sprach eigenen Angaben zufolge mit einer Jugendfreundin von Harris, die sich daran erinnere, dass die heutige US-Vize bei der Kette gearbeitet habe.
«Alles Gute zum Geburtstag, Kamala»
Trumps Besuch in dem Schnellrestaurant war ein riesiges Medienspektakel. Den anwesenden Journalisten sagt der Republikaner, er habe nun 15 Minuten länger bei McDonald's gearbeitet als Harris. Angesprochen auf den 60. Geburtstag der Demokratin, ätzte Trump: «Alles Gute zum Geburtstag, Kamala. Ich denke, ich werde ihr ein paar Blumen schenken, vielleicht auch ein paar Pommes.»
Die McDonald's-Filiale, in der Trump arbeitete, hatte die letzte Gesundheitsinspektion nicht bestanden, wie «Newsweek» am Montag berichtete. Wie das Nachrichtenmagazin auf seiner Webseite schrieb, achtete auch Trump bei dem Auftritt nicht unbedingt genau auf die Hygienevorschriften.
So eklig ist Trumps McDonald's-Filiale
Er trug weder ein Haarnetz noch Handschuhe und erklärte, seine Hände seien «schön und sauber». Laut «Meidas Touch» ging er sofort an die Arbeit, ohne sich die Hände zu waschen. Dass die Mitarbeiter ihre Hände nicht wuschen, war einer der Gründe, warum das Restaurant die letzte Inspektion nicht bestanden hatte.
«Lebensmittelmitarbeiter waschen ihre Hände nicht wie vorgeschrieben, bevor sie Handschuhe anziehen, nachdem sie schmutziges Geschirr angefasst haben, nachdem sie rohes Fleisch angefasst haben, bevor sie sauberes Geschirr, Geräte oder Besteck anfassen», schreibt der Bezirksinspektor von Bucks County in einem Bericht vom 27. März. «Es wurde beobachtet, dass Mitarbeiter rohes Rindfleisch mit Handschuhen anfassen und dann die Handschuhe wechseln, ohne sich zwischendurch die Hände zu waschen.»
Der Inspektor stellte ausserdem fest, dass Lebensmittelarbeiter «keine Haarnetze trugen, wie es vorgeschrieben ist; das gilt auch für das Management, das bei der Verpackung und Zubereitung von Lebensmitteln hilft.» Zur Erläuterung heisst es weiter: «Mitarbeiter müssen Haarschutz wie Hüte, Haarbedeckungen oder Netze tragen. Diese sind so konzipiert und werden so getragen, dass ihre Haare nicht mit offenen Lebensmitteln in Berührung kommen. Ausserdem müssen sie saubere Geräte, Utensilien und Wäsche sowie unverpackte Einwegartikel verwenden.»
Trump kredenzte Burger im Weissen Haus
Darüber hinaus wurde dem Restaurant vorgeworfen, einige Lebensmittel nicht bei der richtigen Temperatur zu lagern. Der Bericht stellte auch fest, dass sich in einem begehbaren Gefrierschrank «starke Eis- und Frostablagerungen» gebildet hätten, die repariert und gewartet werden müssten.
Trumps Verletzung der Hygienevorschriften zog in den sozialen Medien Kritik auf sich. Unter der Belegschaft des Fastfood-Riesen schien der Auftritt ebenfalls nicht bei allen gut angekommen zu sein. Der Konzern stellte klar, dass er keine Wahlempfehlung für den republikanischen Präsidentschaftskandidaten abgebe. In einer Nachricht an die Mitarbeiter teilte McDonald's am Montag mit, der Betreiber des Restaurants in dem Vorort von Philadelphia habe Interesse bekundet, Trump einzuladen und die Konzernzentrale habe ihr Go dafür gegeben.
«Unsere Tür steht jedem offen», betonte das Unternehmen. Es habe nie Stellung im Wahlkampf bezogen und werde das auch diesmal nicht machen. Einige McDonald's-Filialen hätten auch Kamala Harris, ihren Vizepräsidentschaftskandidaten Tim Walz (60) und Trumps Vize J.D. Vance (40) eingeladen.
Dass sich Trump zum gelben M hingezogen fühlt, ist nicht neu. Bereits 2019 empfing der damalige US-Präsident die FCS-Football-Champions der North Dakota State Bison im Weissen Haus und kredenzte Burgers en masse.