Auf einen Blick
- Harris und Trump im Kopf-an-Kopf-Rennen
- Wettmärkte sehen Trump als Favoriten, trotz Umfragen
- 405 Millionen Dollar auf Trump, 310 Millionen auf Harris
- Kleine Gruppe setzt 30 Millionen in Kryptowährungen auf Trump
- Elon Musk beeinflusst Wettmärkte mit über 200 Millionen Followern
Es ist ein Kopf-an-Kopf-Rennen: Kamala Harris (59) und Donald Trump (78) sind auf den letzten Metern. Am 5. November entscheidet sich, wer tatsächlich ins Weisse Haus einziehen darf. Laut neuesten Umfragen liegt Harris leicht vorne. Beide trennen nur wenige Prozentpunkte. Besser sieht es für Trump auf dem Wettmarkt aus. Die Quoten sehen ihn als Favoriten bei der kommenden Wahl. Zum Beispiel auf der Seite Polymarket. Doch es gibt Zweifel, ob das mit rechten Dingen zuging.
In den letzten zwei Wochen sind die Einsätze für einen Sieg Trumps stark gestiegen. Auf der Prognosemarkt-Plattform Polymarket werden derzeit 405 Millionen Dollar auf einen Sieg von Trump gewettet, 310 Millionen Dollar auf einen Sieg von Harris. 58 Prozent der Wetten erwarten einen Sieg von Trump gegenüber 42 Prozent, die auf Harris setzen. Dabei lagen beide Kandidaten Anfang Oktober noch gleich auf. Wieso der plötzliche Anstieg?
Dahinter steckt eine kleine Gruppe von vier Accounts, die innert kurzer Zeit, viel Geld auf Trumps Sieg gesetzt haben. Dabei soll es sich um Kryptowährungen im Wert von rund 30 Millionen US-Dollar (25 Millionen Franken) handeln, wie das «Wall Street Journal» berichtet. Das älteste der Konten wurde im Juni eröffnet, das neueste in diesem Monat.
«Es ist bei weitem die effizienteste politische Werbung, die man kaufen kann»
Möglicherweise ist die Gruppe einfach total überzeugt davon, dass Trump gewinnt. Es könnte aber auch sein, dass die vier Accounts so versuchen, den Ausgang der Wahlen zu beeinflussen.
Adam Cochran, ein erfahrener Krypto-Investor, der die Aktivitäten auf Polymarket beobachtet hat, sagte, die Wetttour könnte ein Versuch zu sein, ein Gefühl von Dynamik für Trump vor dem Wahltag zu erzeugen. «Es ist bei weitem die effizienteste politische Werbung, die man kaufen kann», so Cochran zum «Wall Street Journal».
Und nicht nur das: Sollte Trump verlieren, könnten seine günstigen Quoten auf den Wettmärkten die Argumente untermauern, dass ihm die Wahl gestohlen wurde. Als Joe Biden (81) die Wahl gegen Trump im Jahr 2020 gewann, wiederholte der Milliardär immer wieder die Behauptung, dass ihm die Wahl gestohlen wurde. Beweise dafür gibt es nicht.
Für den Anstieg auf Wettportalen dürfte zum Teil auch Elon Musk (53) verantwortlich sein. Der Tech-Milliardär machte am 7. Oktober seine über 200 Millionen Follower auf X auf Trumps wachsenden Vorsprung auf Polymarket aufmerksam und lobte das Konzept der Wettmärkte. «Genauer als Umfragen, da echtes Geld auf dem Spiel steht.»