Sergei Schoigu (66) ist keiner, der die Kameras scheut. Im Gegenteil: In der russischen Öffentlichkeit ist er normalerweise äusserst präsent. Doch mitten im Krieg gegen die Ukraine ist Putins Verteidigungsminister von den TV-Bildschirmen verschwunden. Wie oppositionelle Medien berichten, war Schoigus letzter öffentlicher Auftritt am 11. März.
In den letzten Tagen hatten Berichte die Runde gemacht, wonach der russische Präsident Wladimir Putin (69) eine Hexenjagd auf mögliche Verräter in seinem engsten Kreis gestartet habe. Dies, nachdem den USA und Grossbritannien vertrauliche Informationen über die militärischen Pläne des Kreml-Chefs zugespielt worden waren.
Gleichzeitig wurde Schoigus Tochter Xenia (33) gesehen, wie sie in den ukrainischen Nationalfarben Blau und Gelb posierte, wie die «Daily Mail» berichtet. Diese Umstände nähren Spekulationen, wonach Putin seinen engen Vertrauten kaltgestellt haben könnte.
Nur Archivaufnahmen im TV
Am 18. März wurde Schoigu zwar in einem Text auf der Kreml-Webseite erwähnt. Dort hiess es, Putin und er hätten mit den ständigen Mitgliedern des russischen Sicherheitsrats den Fortschritt der sogenannten «Sonderoperation in der Ukraine» erörtert.
Bilder oder Videos wurden gemäss dem unabhängigen Nachrichtenportal Mediazona nicht gezeigt. Am selben Tag strahlte der Staatssender Kanal eins einen Bericht aus, wonach der Verteidigungsminister russischen Soldaten Medaillen verliehen habe. Dabei wurden jedoch dieselben Bilder gezeigt wie bereits am 11. März.
Aus dem Umfeld Schoigus verlautete, der Minister habe gesundheitliche Probleme. Dabei war von «Herzproblemen» die Rede. Warum genau der russische Verteidigungsminister gerade jetzt von der Bildfläche verschwunden ist, bleibt unklar. (sst)