Die ukrainischen Streitkräfte behaupten, einen weiteren russischen Kommandanten getötet zu haben. Dabei soll es sich um Alexej Scharow handeln, Kommandant der 810. Marine Brigade der russischen Armee.
Scharow sei in der Nähe von Mariupol getötet worden, berichtet das osteuropäische Medium «Nexta». Zuvor vermeldete ein ukrainischer Offizier den Tod von Scharow auf seinem Social-Media-Account.
Mehr Generäle verlor Russland seit dem Zweiten Weltkrieg nicht
Es ist ein weiterer Rückschlag für den russischen Präsidenten Wladimir Putin (69). Seit Beginn der Invasion ist dies bereits der 15. Top-Militär, der im Ukraine-Krieg getötet wurde, wie die britische Zeitung «Sun» berichtet. Das seien mehr als in jedem anderen Konflikt seit dem Zweiten Weltkrieg.
Erst vor einer Woche verloren die Russen Generalmajor Oleg Mitjaew (†47). Ein Berater des ukrainischen Innenministeriums teilte auf Telegram mit, dass der hochrangige Kommandant der russischen Armee getötet worden sein. Davor soll es den russischen Generalmajor Andrej Kolesnikow (†45) erwischt haben.
Russland hat in diesem Krieg laut eigenen Angaben knapp 10'000 Soldaten verloren. Das jedenfalls war diese Woche einem Bericht der russischen, regierungsfreundlichen Zeitung «Komsomolskaja Prawda» zu entnehmen, die auch von über 16'000 verletzten Soldaten schrieb. Der Eintrag wurde nach wenigen Minuten entfernt, und die Zeitung gab an, gehackt worden zu sein.
Angaben zu den Toten gehen weit auseinander
Zuvor hatte Russland stets gesagt, nur wenige Soldaten verloren zu haben. Die letzte offizielle Zahl stammt vom 2. März. Damals wurden 498 gefallene Soldaten vermeldet.
Die russische BBC veröffentlichte am Montag einen Bericht, in dem sie den Tod von 557 Soldaten bestätigt haben will. Der Artikel stützt sich auf Soldaten, die nachweislich bei den Kämpfen ums Leben gekommen waren, mit Vor- und Nachnamen.
Anfang dieser Woche berichtete Radio Free Europe/Radio Liberty, eine staatlich finanzierte US-Nachrichtenagentur, dass die belarussischen Krankenhäuser nach wochenlangen Kämpfen mit russischen Kriegstoten gefüllt seien. Sie zitierte einen Mitarbeiter des regionalen Krankenhauses in Homel, der sagte, dass seit dem 13. März mehr als 2500 Soldatenleichen aus der belarussischen Region nach Russland zurückgeschickt worden seien. Die Zeitung konnte diese Angaben jedoch nicht unabhängig bestätigen.
Die Ukrainer behaupten, bisher knapp 15’000 russische Soldaten getötet zu haben. (vof)