Wladimir Putin (70) lässt in der Ukraine Informationen sammeln, um westliche Waffen besser einschätzen zu können. Putin äussert sich offen dazu, dass die Waffen des Westens, die in der Ukraine genutzt werden, Russland nun teils helfen.
Vor allem die russische Rüstungsindustrie soll nach Worten von Putin die gesammelten Erfahrungen im Kampf gegen moderne westliche Waffen nutzen. Der Vorteil sei, dass sich die Qualität, Zuverlässigkeit und Kampftauglichkeit russischer Waffensysteme verbessern. Die Informationen «sind eine sehr gute Erfahrung», erklärt Putin am Freitag in Moskau.
Er besuchte dort nach Angaben der Agentur Tass eine Veranstaltung zum 15-jährigen Jubiläum der Staatsholding Rostec. In dieser sind etwa 700 russische Hochtechnologie-Firmen zusammengefasst, vor allem aus dem Rüstungsbereich.
Russland soll Probleme mit Waffennachschub haben
Die Waffen-Lage in Russland sieht aktuell jedoch offenbar nicht besonders gut aus. Den russischen Truppen in der Ukraine machen nach den Worten von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin (69) «erhebliche Engpässe bei der Artillerie-Munition» zunehmend zu schaffen.
Seit Beginn ihres Angriffskriegs gegen die Ukraine hätten die russischen Streitkräfte «Probleme mit der Logistik» gehabt, und diese Probleme dauerten weiter an. Vor allem die Knappheit an Artilleriegeschossen behindere zusehends ihr militärisches Vorgehen.
Nach Angaben des US-Verteidigungsministers hat auch der russische Vorrat an «präzisionsgelenkter Munition» wie etwa selbststeuernde Raketen oder Artilleriegranaten in den neun Monaten seit der Invasion «deutlich abgenommen». (euc/AFP)