Kremlchef Wladimir Putin (69) hat erneut einen ranghohen Kommandeur des russischen Inland-Geheimdienstes FSB verloren. Oberstleutnant Nikolai Gorban (†36) führte, so «Daily Mail» unter Berufung auf lokale ukrainische Medien, eine der gefürchteten Speznas-Eliteeinheiten in der Ukraine.
Am 2. August soll er «irgendwo in der Ukraine» getötet worden sein, heisst es weiter. Ukrainischen Medien zufolge ist Gorban der jüngste hochrangige russische Befehlshaber, der auf dem Schlachtfeld ums Leben gekommen ist, und vermutlich der ranghöchste Offizier, den der FSB bisher in diesem Krieg verloren hat.
Die russische Regierung sprach ihr Beileid aus. Gorban habe «an der Durchführung von Kampfhandlungen und Spezialoperationen sowohl in Russland als auch im Ausland» teilgenommen. Bei der Durchführung von Kampfeinsätzen erwies er sich als mutiger und entschlossener Offizier. «Er war stolz auf seinen Dienst im russischen FSB.»
Dutzende russische Generäle und hohe Offiziere gestorben
Oberstleutnant Gorban ist nicht der erste hochrangige russische Militär, der im Ukraine-Krieg ums Leben gekommen ist. Laut «Daily Mail» sollen bereits beinahe 100 Oberste oder Oberstleutnante getötet worden sein, darunter auch Oberst Wassili Kletschtschenko, ein Kommandeur der Luftwaffe.
Auch mehrere russische Generäle sind getötet worden, immer wieder tauchen entsprechende Meldungen auf. Vergangene Woche verloren die Russen zudem Olga «Korsa» Katschura (†52), Putins ersten weiblichen Oberst, die im Ukraine-Krieg ums Leben kam.
Sie war Oberst in den Streitkräften des pro-russischen Separatistengebiets Donezk, wo sie eine gegen die Ukraine eingesetzte Raketenartilleriedivision befehligte. Putin verlieh ihr posthum die Auszeichnung «Held Russlands» für «Mut und Heldentum bei der Erfüllung militärischer Pflichten».
Putin entlässt sechs Generäle
Unterdessen hat Putin nach Angaben des britischen Geheimdienstes sechs seiner Generäle entlassen, weil die Invasion ins Stocken geraten ist und das Militär grosse Verluste erlitten hat.
Generaloberst Alexander Tschaiko (51) und Generaloberst Alexander Zhurawlew (56), die den östlichen und westlichen Militärbezirk Russlands befehligten, haben ihre Posten «höchstwahrscheinlich» verloren, so das britische Verteidigungsministerium am Sonntag.
General Alexander Wladimirowitsch Dwornikow (60), der als «Schlächter von Syrien» bekannt ist und im April, als die Schlacht im Donbas begann, zum Befehlshaber der gesamten Invasion in der Ukraine ernannt wurde, wurde bereits im Juni gefeuert.
«Die schlechte Leistung der russischen Streitkräfte während des Einmarsches in die Ukraine kam die russische Militärführung teuer zu stehen und führte höchstwahrscheinlich zur Entlassung von mindestens sechs russischen Befehlshabern seit Beginn der Feindseligkeiten», teilt der britische Geheimdienst mit. Zu diesen Entlassungen kommen nach Angaben der Briten noch mindestens zehn russische Generäle, die auf dem Schlachtfeld in der Ukraine getötet wurden. (chs)