Das Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) wollte die in Afghanistan verbliebenen Schweizer von Drittstaaten in die usbekische Hauptstadt Taschkent fliegen lassen. Das ist derzeit aber nicht oder nur begrenzt möglich. Grund sei die «schwierige Sicherheitslage» rund um den Flughafen Kabul. Diese habe sich in den letzten Stunden «deutlich verschlechtert», teilt das EDA mit.
Vor dem Flughafen hielten sich viele Menschen auf und es komme zu teilweise gewalttätigen Ausschreitungen. Damit werde der Zugang praktisch verhindert. Deswegen könnten auch nur wenige Personen von Kabul nach Taschkent ausgeflogen werden.
Bisher konnten 19 Personen ausreisen
Der für Samstag geplante Evakuierungsflug der Swiss von Taschkent aus wurde deshalb verschoben. Der Bedarf von Evakuierungen sei im Moment nicht gegeben, heisst es. Auch Deutschland habe seine Flüge in die usbekische Hauptstadt abgesagt. Das EDA arbeite weiterhin «mit Hochdruck an verschiedenen Evakuierungs-Optionen».
Wie Hans-Peter Lenz, Chef des EDA-Krisenmanagement-Zentrums am Freitagabend vor den Medien in Bern sagte, haben bisher 19 Personen mit einem Schweizer Pass oder einer Aufenthaltsbewilligung ausreisen können. Eine Person sei über den Landweg nach Pakistan gelangt, alle anderen seien über den Flughafen in Kabul ausgereist. Von den 233 Mitarbeitern des Schweizer Büros und ihren Kernfamilien hat laut Lenz «leider noch niemand ausreisen können». (SDA/noo)