«Schwierig, Verluste zu kompensieren»
Russland hat bereits 900 Elite-Soldaten verloren

Mehrere Tausend russische Soldaten sind seit Kriegsbeginn umgekommen. Mindestens 900 davon gehörten zu Spezialeinheiten. Diese Verluste zu kompensieren, dürfte dem Kreml schwerfallen.
Publiziert: 05.09.2022 um 13:05 Uhr
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Aktualisiert: 05.09.2022 um 14:05 Uhr
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Mindestens 900 Elite-Soldaten Russlands sind im Ukraine-Krieg bereits umgekommen.
Foto: DUKAS

Im bereits sechsmonatigen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat Russlands Armee schwere Verluste erlitten. Wie hoch die Zahl der gefallenen Soldaten genau ist, bleibt geheim. Offizielle Zahlen von den Kreml-Behörden gibt es schon lange keine mehr.

Mithilfe von öffentlich zugänglichen Daten hat die russische BBC nun aber herausgefunden, dass zusätzlich zu den anderen russischen Soldaten mindestens 900 Elite-Kämpfer des Kremls umgekommen sind. Darunter befinden sich Soldaten der verschiedenen Eliteeinheiten, Fallschirmjäger, Marine-Soldaten und Kampfjet-Piloten.

Jahrelanges, teures Training

Laut der russischen BBC sind seit dem Start der Invasion mindestens 337 Marine-Soldaten umgekommen. Auch Russlands Militär-Geheimdienst verlor 151 Personen. Schwere Verluste mussten auch die Spezialeinheiten der Nationalgarde sowie der Fallschirmjäger hinnehmen. Während bei den Einsätzen der Nationalgarde mindestens 245 Personen ums Leben kamen, muss Russland auch den Tod von 144 Mitgliedern der Fallschirmjäger-Truppen beklagen.

Zudem wurden auch mindestens 67 Offiziere und Piloten der Lufteinheiten getötet. Darunter befinden sich nebst Jet-Piloten auch Navigationsoffiziere und Mechaniker.

Für Russland dürften diese Verluste nicht einfach zu kompensieren sein. Anders als viele der neu rekrutierten Soldaten sind diese 900 Spezialisten teilweise jahrelang für einen möglichen Einsatz trainiert worden. Die Ausbildung eines einzigen Kampfjet-Piloten in Russland etwa dauert laut der BBC bis zu 17 Jahre und kostet rund 14 Millionen Franken.

Offiziere putzen Strassen

Mindestens 16 der verstorbenen Russen waren Träger einer besonderen Auszeichnung. Die sogenannte kastanienbraune Baskenmütze gilt als besondere Ehre. Die Träger dieser Mütze werden als Elite der Spezialeinheiten angesehen und gehören zu den Besten der Besten.

Westliche Militärexperten vermuten gegenüber der Plattform, dass viele Elite-Kämpfer mit Aufgaben konfrontiert wurden, die sie nie zuvor trainiert haben. Zudem haben die Truppen Aufgaben übernommen, die normalerweise von einfachen Soldaten erledigt werden.

So gibt es etwa Berichte, dass ein Offizier des russischen Militär-Geheimdiensts Ende März starb, als er in Mariupol die Strasse putzte. Normalerweise werden solche Aufgaben von einfachen Soldaten übernommen.

Wie viele russische Soldaten im Krieg insgesamt umgekommen sind, ist nicht klar. Russland aktualisierte die Zahl der gefallenen Soldaten zuletzt am 20. März. Damals lag die Zahl der gefallenen Soldaten bei rund 1100. Mittlerweile dürfte diese Zahl deutlich gestiegen sein, die Nato geht von 7000 bis 15'000 toten Russen aus. (zis)

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