Ukraines First Lady Olena Selenska (44) wendet sich an den Westen. Im Interview mit dem britischen Sender BBC spricht sie darüber, was der Krieg für die Ukraine bedeutet – und was er für den Westen bedeutet.
Sie spricht die Energiekrise und die daraus resultierenden Teuerungen an. «Während ihr anfangt, die Pfennige auf eurem Konto oder in eurer Tasche zu zählen, tun wir das gleiche und zählen unsere Opfer», sagt die Ehefrau des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski (44). Das Interview wird am Sonntag in voller Länge ausgestrahlt.
Selenska äussert sich zwar regelmässig zum Krieg, jedoch selten mit Kritik an den Westen. Angesichts der Debatte über steigende Verbraucherpreise in Europa will sie jedoch dringend an die menschlichen Kosten des Krieges in ihrem Land erinnern.
Gesichter der Fliehenden und Toten müssten bekannt werden
Sie spricht über das Leid, das in ihrem Land seit Februar Alltag ist. Die Geschichten der Menschen, die vor dem Krieg fliehen oder ihr Leben verlieren, und deren Gesichter müssten in aller Welt bekannt werden. Sie sagt: «Nicht die Zahl der gefallenen Bomben oder die ausgegebenen Summen, sondern menschliche Geschichten – und davon gibt es Tausende.»
Olena Selenska gibt in den letzten Monaten immer mal wieder Interviews. Zuletzt liess sie im Gespräch mit der «Vogue» tief blicken: «Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass irgendjemand sich bewusst ist, wie wir es emotional bewältigen konnten.» Sie spricht von «den schrecklichsten Monaten meines Lebens und des Lebens aller Ukrainer.»
«Wir freuen uns auf den Sieg»
Sie selbst versucht, stark zu bleiben und den Ukrainerinnen und Ukrainern Mut zu vermitteln: «Wir freuen uns auf den Sieg. Wir haben keinen Zweifel, dass wir siegen werden. Und das ist es, was uns antreibt.» (euc)