So denken die Selenskis über Putin
«Das Schlimmste ist: Er ist tatsächlich zurechnungsfähig»

Wolodimir Selenski äussert sich in einem Interview zu seinen Gedanken über den russischen Machthaber Wladimir Putin. Für Selenski sei das Schlimmste, dass Putin wisse, was er tue.
Publiziert: 27.07.2022 um 02:24 Uhr
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Wolodimir Selenski und seine Frau Olena Selenska äussern sich zu ihrer persönlichen Meinung zu Wladimir Putin.
Foto: Screenshot Piers Morgan Uncensored

Was denkt der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (44) über Wladimir Putin (69) – den Mann, der den Tod von Tausenden Ukrainern und unendliches Leid verursacht?

Im Interview mit Moderator Piers Morgan (57), das von der «New York Post» publiziert wurde, werden Selenski und seine Ehefrau Olena Selenska (44) nach ihrer Meinung über Putin gefragt.

«Putin versteht, was er tut»

Der ukrainische Präsident sagt: «Das Schlimmste daran scheint mir zu sein, dass er tatsächlich zurechnungsfähig ist und versteht, was er tut.»

Und weiter: «Ich würde sagen, das ist die beängstigendste Schlussfolgerung, die ich ziehen kann – dass er weiss, was er tut, dass er weiss, wie viele Menschen er tötet. Er weiss, wie viele Menschen vergewaltigt wurden, und von wem, und wie viele Kinder getötet oder deportiert wurden.»

Der Ukraine-Präsident fährt fort: «Deshalb verstehe ich nur eines: Die Welt hat zugelassen, dass sich diese Situation entwickelt hat, sie hat zugelassen, dass ein solcher Mensch mit dieser Ideologie und dieser Einstellung zu Menschen entstand. Die Welt sollte verstehen, dass dieses Ergebnis – dieser Fehler, diese Situation zuzulassen – in der Verantwortung der ganzen Welt liegt.»

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Olena Selenska fehlen die Worte

Die ukrainische First Lady Olena Selenska hingegen konnte kaum Worte finden, ihre Meinung zu Putin zu artikulieren. Sie sagt: «Es ist schwer, das in Worte zu fassen.»

Und weiter: «Es ist nicht zu verstehen, wie eine einzige kranke Idee die gesamte Menschheit ins Mittelalter stürzen kann. Mir fehlen wirklich die Worte, und ich will auch gar nichts laut aussprechen, weil es keine normalen Worte gibt, um das zu beschreiben.»

Laut Daten von Armed Conflict Location and Event Data Project (Acled), eine gemeinnützige Gruppe, die politische Gewalt aufzeichnet, sind von Kriegsbeginn bis Mitte Juni weit über 10'000 Ukraine im Krieg gestorben. Die Zahl kann jedoch weit höher liegen.

Laut UN-Angaben sind bis Mitte Juni rund 4700 Zivilisten in der Ukraine gestorben. Der britische Geheimdienst geht davon aus, dass rund 15'000 russische Soldaten im Krieg starben. Die Zahlen sind aktuell nicht verifizierbar. (euc)

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