Schon wieder sorgt ein irrer Gerichtsfall aus den USA für Schlagzeilen: Nachdem der Fastfood-Riese McDonald's vor Kurzem wegen zu heisser Chicken Nuggets verurteilt wurde, muss sich nun das Gericht mit einem Stück Schinken auf dem Boden beschäftigen.
Dieser wurde einer Frau aus Gilford (US-Bundesstaat New Hampshire) zum Verhängnis, als sie auf einer Scheibe Prosciutto ausrutschte. Schauplatz ihres Missgeschicks war die italienische Markthalle Eataly in Boston. Dort war sie im Oktober mit ihrem Mann, als es zum verhängnisvollen Unfall kam. Laut US-Medien stürzte die Frau aufgrund des Schinkens schwer und brach sich den linken Knöchel.
Vor einem Gericht in Boston wirft die Klägerin der Markthallenkette Eataly Fahrlässigkeit vor, wie die amerikanische Nachrichtenagentur AP berichtet. Grund: Der Boden sei nicht ordnungsgemäss gereinigt worden.
Klage wegen «Verlust an Lebensfreude»
In der Klage geht es deshalb um die Pflichten des Restaurants. Zu denen gehöre unter anderem, «dass die Oberfläche des Fussbodens frei von unnötigen Gefahren ist, die Pflicht, die Räumlichkeit mit der üblichen Sorgfalt in einem einigermassen sicheren Zustand zu halten und die Pflicht, vor solchen gefährlichen Bedingungen zu warnen». Diese seien nach Angaben der Klägerin nicht erfüllt worden.
Wegen des schmerzhaften Vorfalls erhebt die Amerikanerin deshalb unter anderem Anklage wegen «körperlicher Verletzungen, Verlust an Lebensfreude, Schmerzen und Leiden». Zudem habe sie Behandlungs- und Therapiekosten von über 7500 Dollar zahlen müssen.
Sollte die Frau vor Gericht Recht bekommen, könnte es für die angeklagte Eataly-Kette teuer werden. Die Amerikanerin fordert in ihrer Klage mindestens 50'000 Dollar Schadenersatz. (gs)