Auf einen Blick
- Grossbrände in Los Angeles: Massive Zerstörung, Feuerwehr kämpft gegen Flammen
- Schweizer Infrarot-Flugzeug hilft bei Brandbekämpfung aus der Luft
- Drei Feuerwehrleute mit Brush 155 für bis zu zwei Wochen im Einsatz
Die Zerstörung im Raum Los Angeles ist riesig. Fünf verheerende Grossbrände haben in den letzten zwei Tagen eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Besonders in den Wohnvierteln Pacific Palisades, Eaton und Hurst kämpft die Feuerwehr verzweifelt gegen die Flammen. Bisher ohne Erfolg.
Null Prozent des Feuers in Palisades konnte bisher eingedämmt werden. In Eaton dasselbe Bild. Die Feuerwehr setzt jetzt auf eine Kombination aus Feuerbekämpfung aus der Luft und bodengebundenen Massnahmen. Die wichtigsten Anti-Feuer-Geräte im Überblick.
Infrarot-Flugzeug aus der Schweiz
Ein Multimissionsflugzeug vom Typ Pilatus PC-12 wurde aus Colorado nach Südkalifornien gesandt, um bei den Löscharbeiten zu helfen. Die Flugzeuge des Schweizer Herstellers spielen bei Brandbekämpfungen in den USA eine wichtige Rolle.
Die Mehrzweckmaschinen sind mit speziellen Infrarot- und Farbsensoren ausgestattet. Dadurch können die Feuerwehrleute am Boden beobachten, wie sich ein Feuer verhält und in welche Richtung es sich ausbreitet. Dies hilft boden- und luftgebundenen Kräften, gezielte Schläge auf Brandherde durchzuführen. «Einer der Vorteile mit der Infrarotkamera ist, dass wir durch den Rauch hindurch sehen können», sagte Jeff Rasmussen, Leiter der zuständigen Abteilung aus Colorado. Die Flugzeuge fliegen in einer Höhe von 3000 Meter über dem Feuer. So stören sie die unter ihnen fliegenden Löschflugzeuge nicht dabei, das Feuer zu löschen.
Die Bedingung für eine erfolgreiche Massnahme: das nachhaltige Nachlassen der Winde. Zwar gingen die Windgeschwindigkeiten in der Nacht auf Donnerstag leicht zurück, dennoch treten weiter starke Böen auf.
Bürstenwagen
Neben den Massnahmen aus der Luft fahren die Retter auch am Boden schwere Geschütze auf. Unter anderem stehen sogenannte Bürstenwagen im Einsatz. Diese Waldbrandlöschfahrzeuge wurden speziell für die Bekämpfung von Waldbränden entwickelt. Sie transportieren Feuerwehrleute geschützt zum Einsatzort und verschaffen ihnen so einen leichteren Zugang zum Feuer. «Es könnte eine einfache Massnahme sein, die Lastwagen auf die Hügel zu schicken und die Crews so näher zu den Herden zu bringen. Die Besatzungen können leichter Handleinen legen und Taktiken zur Brandbekämpfung anwenden», gibt die Feuerwehr von Colorado gegenüber dem Fernsehsender Fox31 an. Zudem besitze der Wagen genug Platz für Wasser oder andere Ausrüstung wie Schläuche. Auf diese Geräte werde gesetzt, wenn es für die Flugzeuge zu gefährlich wird.
«Drei unserer Leute haben den Brush 155 gepackt und werden bis zu zwei Wochen im Einsatz sein», schreibt das Castle Rock Fire And Rescue Department auf Facebook. «Sobald sie in Kalifornien ankommen, bekommen sie eine bestimmte Aufgabe.»
Kanadische Wasserbomben-Helikopter
An vorderster Front kämpfen bei langsam nachlassendem Wind auch kanadische Wasserbomben-Flugzeuge und Helikopter gegen die gewaltigen Flammen. Die Löschflugzeuge werden den Kaliforniern von der Regierung Québecs und einem Unternehmen aus British Columbia zur Verfügung gestellt. In den sozialen Medien schreibt der Hersteller Coulson, dass die Flugzeuge und Helikopter «starken Winden und schwierigen Bedingungen trotzen».
Bei den entsandten Maschinen handelt es sich um Doppelrotor-Helikopter der Chinook-Flotte. Stéphane Caron von der Waldbrandschutzbehörde Sopfeu in Québec erklärte, dass die Flugzeuge mit eigenen Piloten, Co-Piloten und Technikern eingesetzt werden.
Künstliche Intelligenz
Tech-Unternehmen mit Sitz in Los Angeles und im Silicon Valley setzen künstliche Intelligenz und Drohnen ein, um das Aufflammen neuer Brandherde zu erkennen und neue Flammen so schnell wie möglich zu bekämpfen. Drohnen, die in der Lage sind, näher an die Flammen heranzukommen, als es Menschen gefahrlos tun könnten, können zusammen mit Satelliten bei der Kartierung der Brände helfen. «Besonders Satelliten, die den ganzen Planeten vermessen und über lange Zeiträume beobachten können, helfen dabei», sagte Laura Iraci, Forschungswissenschaftlerin bei der NASA Ames, gegenüber NBC.