Eine 29-jährige Ehe und ein gemeinsamer Sohn verband Marcelo N.* (49) mit Milena N.* (†53). Doch hinter den Kulissen spielten sich Gewalt und Missbrauch ab. Der Mann zwang seine Frau laut brasilianischen Medien mehrmals die Woche zum Sex und sperrte sie in der geteilten Wohnung ein. Diese befindet sich in Tupã, einer Stadt circa 650 Kilometer südlich von São Paulo. Als vor ein paar Monaten der gemeinsame Sohn und die Tochter des Mannes aus einer früheren Beziehung auszogen, nahm die Gewalt weiter zu. N. hatte genug – sie fasste sich ein Herz und rief die Polizei. Ihr Todesurteil.
Es war 9.30 Uhr morgens, als bei der Polizei das Telefon klingelte und die Betroffene den Beamten ihre Geschichte erzählte. Laut dem brasilianischen Medienportal «O Globo» sprach sie von häuslicher Gewalt und psychischem Missbrauch. Doch die örtliche Kriminalpolizei handelte zu langsam – als sie vier Stunden später bei der Wohnung ankamen, fanden sie eine schockierende Szene vor. Der Mann war wohl kurz davor ebenfalls nach Hause gekommen. Er fuhr in die Fassade des Wohnhauses, stieg aus und ermordete seine Ehefrau.
Herz herausgeschnitten
Die Polizei erwischte den Killer in flagranti: Laut einem Statement der Polizeichefin Milena Davoli Nabas de Melo hätten die Beamten den mutmasslichen Killer mit einem Messer in der Hand und blutüberströmt gefunden. Aus N.s Körper wurden Herz und Eingeweide herausgeschnitten.
Weiter sagte sie, der 49-Jährige hätte die Polizisten daraufhin aufgefordert, ihn zu erschiessen. «Sie verhandelten einige Minuten mit ihm und brachten ihn dazu, sich zu ergeben.» Die Polizeichefin war die Cousine der Verstorbenen und eine der ersten Personen, die am Tatort ankamen. Der Ehemann befindet sich in Untersuchungshaft. (zun)
*Name bekannt