Schon wieder ein rätselhafter Todesfall
Russischer Oligarch stirbt nach Schamanen-Behandlung

Der russische Milliardär Alexander Subbotin habe sich von einem Schamanen behandeln lassen. Nun ist er tot. Die Liste der mysteriösen Oligarchen-Tode wird damit länger und länger.
Publiziert: 09.05.2022 um 15:06 Uhr
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Der Oligarch und Ex-Topmanager beim Konzern Lukoil, Alexander Subbotin, ist tot.

Schon wieder ist ein russischer Oligarch unter mysteriösen Umständen gestorben. Wie mehrere russische Medien berichten, ist der Milliardär Alexander Subbotin nach einer Behandlung bei einem Schamanen gestorben.

Subbotin, ein ehemaliger Top-Manager des russischen Ölkonzerns Lukoil, soll sich aufgrund «von Alkoholproblemen» bei einem Schamanen-Ehepaar nördlich von Moskau behandeln lassen haben, berichten russische Zeitungen. Dabei seien auch «Krötengift und Hahnenblut» eingesetzt worden. Die Behandlung sei «unter seltsamen Umständen» erfolgt, schreiben die Zeitungen weiter.

Immer mehr mysteriöse Todesfälle

Beim zweiten Besuch habe Subbotin dann plötzlich Herzprobleme bekommen. Die Schamanen hätten darauf verzichtet, einen Arzt zu rufen. Stattdessen hätten sie dem Milliardär ein «unbekanntes Mittel» verabreicht und ihn auf ein Bett gelegt. Dort sei er dann gestorben. Die Polizei hat nun Ermittlungen aufgenommen.

Der Tod von Subbotin reiht sich ein in die immer länger werdende Liste von mysteriösen Todesfällen in den vergangenen Wochen. Gleich sechs Oligarchen starben seit Ende Januar – vier davon haben einen Bezug zum Mega-Konzern Gazprom.

Noch vor der russischen Invasion der Ukraine wird Gazprom-Manager Leonid Shulman (†60) in seinem Haus in der Region St. Petersburg gefunden. Laut der «Gazeta» hatte Shulmann eine Notiz hinterlassen, die auf Suizid hinwies.

Diverse Todesfälle seit Januar

Am 25. Februar, einen Tag nach Beginn des Ukraine-Krieges, sorgt der Tod von Alexander Tjulakow (†61) für Aufsehen. Tjulakow war stellvertretender Generaldirektor des Rechnungshofs von Gazprom für Unternehmenssicherheit. Die offizielle Todesursache: Suizid.

Drei Tage später wird der in der Ukraine geborene Russe Michail Watford (†66) in seinem Haus im britischen Surrey tot aufgefunden.

Mitte März vermelden die Behörden dann den Tod des Oligarchen Wassili Melnikow. Auch seine Frau und seine beiden Söhne im Alter von zehn und vier Jahren sind tot. Die Polizei untersucht einen erweiterten Suizid.

Zwei Todesfälle innert weniger Tage

Ende April sterben dann gleich zwei Oligarchen innert weniger Tage. Zuerst wird der Ex-Vizechef der Gazprom-Bank, Wladislaw Awajew (†50), tot in seiner Wohnung in Moskau aufgefunden. In einem anderen Zimmer liegen seine Frau und seine Tochter, auch sie sind tot. Die Behörden sprechen auch hier von Suizid.

Nur wenige Tage später vermelden dann die Behörden im spanischen Lloret de Mar einen weiteren Todesfall. Sergej Protosenja (†55) stirbt in seinem Ferienhaus an der Küste. Auch seine Frau und die gemeinsame Tochter sind tot. Der erste Verdacht lautet auf Suizid.

Protosenjas Sohn Fjodor (22) glaubt nicht daran. Er sagte der britischen Zeitung «Daily Mail», sein Vater sei «kein Mörder». Auch die Polizei schliesst ein Verbrechen nicht gänzlich aus.

Hängen die Todesfälle zusammen?

Ukrainische Medien spekulieren bereits seit mehreren Wochen, dass Russlands Präsident Wladimir Putin (69) seine Finger bei den mysteriösen Todesfällen im Spiel haben könnte. So schreibt etwa die Zeitung «Segodnya», die Oligarchen hätten «zu viel über die finanziellen Machenschaften des Kremls» gewusst.

Die Gazprom-Bank gilt als eng verknüpft mit dem Kreml. Experten gehen davon aus, dass Putin diverse Finanzgeschäfte über die Bank abwickelt. In den Medien wird sie daher oft als «Putins Geldbörse» bezeichnet.

Ob die Todesfälle tatsächlich zusammenhängen, ist aber nicht klar. Eine Untersuchung über mögliche Zusammenhänge gibt es bislang nicht. (zis)

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