Prigoschin flucht und fordert Munition
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«In der Hölle schmoren!»:Prigoschin flucht und fordert Munition

«Schoigu! Gerassimow!»
Prigoschin verliert die Nerven und rastet aus

Wagner-Boss Jewgeni Prigoschin beklagt schon länger einen Mangel an Munition für seine Kämpfer. In seinem neusten Video greift er die russische Führung frontal an.
Publiziert: 05.05.2023 um 03:52 Uhr
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Aktualisiert: 05.05.2023 um 10:29 Uhr
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Jewgeni Prigoschin beschuldigt die russische Kriegsführung, ihn im Stich zu lassen.
Foto: Screenshot

Beim Chef der berüchtigten Wagner-Gruppe Jewgeni Prigoschin (61) liegen die Nerven blank. In seinem neuesten Video rastet er aus, schreit in die Kamera, flucht und schimpft – Russland wird zunehmend nervös.

Es sind schreckliche Bilder, die Prigoschin die Welt sehen lassen will: Dutzende Wagner-Söldner liegen tot am Boden, getötet an der Front von Bachmut. Dort sind seit vergangenem Dezember gegen 20’000 russische Soldaten gefallen.

«Du wirst in der Hölle schmoren!»

Den russischen Kämpfern dort fehlt es an Munition: Immer wieder hat Prigoschin das klargemacht und die Führung im Kreml beschuldigt, ihn nicht genügend zu unterstützen.

So deutlich wie im neusten Video, das er veröffentlicht hat, war er aber noch nie: Zunächst zeigt er die Leichen, und blickt danach in die Kamera. Er spricht nicht mehr, er schreit: «Das sind Söhne, das sind Väter! Abschaum, der uns keine Munition liefert – du wirst in der Hölle schmoren!»

«Jeden Tag stapelweise Leichen»

Er flucht weiter, schimpft und geifert – um gegen Schluss den russischen Verteidigungsminister Sergei Schoigu (67) und den Kommandanten der russischen Truppen, Waleri Gerassimow (67), direkt anzugreifen: «Schoigu! Gerassimow! Wo ist meine Munition?!»

Anschliessend schimpft er weiter: «Ihr Biester, ihr sitzt in teuren Clubs, eure Kinder haben Spass am Leben und nehmen Youtube-Clips auf.» Prigoschin hatte schon am Wochenende in einem Interview mit einem Militärblogger über die Verluste in Bachmut geklagt: «Jeden Tag haben wir stapelweise tausend Leichen, die wir in den Sarg packen und nach Hause schicken.»

Und dass die Lage mit der geplanten ukrainischen Gegenoffensive nicht besser werden dürfte, ist dem Wagner-Boss durchaus bewusst. Er warnte vor einer «Tragödie» für Russland. Am Donnerstag schrieb er auf Telegram: «Ich glaube, dass die Offensive der ukrainischen Armee bereits begonnen hat. Wir sehen die höchste Aktivität der feindlichen Luftfahrt, wir sehen seine höchste Aktivität an der Peripherie und innerhalb unserer Front.» (neo/nad)

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