Am Samstag wurde die Krim bombardiert. Schon wieder. Dieses Mal wurde unter anderem das russische Marine-Hauptquartier auf der von Russland annektierten Halbinsel angegriffen. Dasha, eine junge Russin aus der Region, filmte eine der Attacken und stellte das Video auf Instagram.
Über ihrem Kopf ist eine Rakete zu sehen, kurz darauf kommt es zu einer Explosion. Vermutlich wurde dabei eine ukrainische Rakete vom russischen Flugabwehrraketensystem zerstört. Dasha interessiert das in dem Moment nicht. «Haut ab! Schaut euch das an. Leute, das ist so f***ed up. Ich melde mich hier direkt aus Zaozerka. Ich finde, wir müssen sofort die Krim verlassen!»
«Jeder muss in den nächsten Stunden zu Hause sein»
Bereits zuvor war die russische Marine von einer Kamikaze-Drohne angegriffen worden. Offenbar erfolgreich. Der Gouverneur von Sewastopol, Michail Raswoshajew, schrieb auf Telegramm: Leider wurde die Drohne nicht abgeschossen. Es gab keine Opfer.»
Er warnte die Bevölkerung der Krim: «Die Hartnäckigkeit dieser Ukro-Reich-Idioten ist erstaunlich. Jeder muss, wenn möglich, in der nächsten Stunde zu Hause sein.»
Angeblich halbe Marinefliegertruppe ausser Gefecht
Kurz zuvor klang es ganz anders. Als die Angriffe begannen, sagte Raswoshajew: «Ich bin an meinem Arbeitsplatz in der Regierung. Wie viele Bürger der Stadt hörte auch ich das Klatschen im Zentrum der Stadt. Wir bleiben ruhig. Das Militär macht seine Arbeit perfekt. Unterstützen wir sie.»
Doch die Worte des Gouverneurs beruhigen die Menschen auf der Krim nicht. Seit Anfang August wird die Halbinsel regelmässig beschossen – die Bewohner und Touristen fliehen.
Vergangene Woche wurde ein russischer Luftwaffenstützpunkt getroffen. Westliche Beamte haben nun enthüllt, dass der Vorfall die Hälfte der russischen Marinefliegertruppe im Schwarzen Meer ausser Gefecht gesetzt hat, meldet «Daily Mail». Eine Quelle sagt der Zeitung: «Sie haben ihr Flaggschiff Moskwa verloren, sie haben Snake Island verloren, sie haben die Hälfte ihrer Marinefliegergruppe verloren und ihr militärisches Hauptquartier wurde getroffen. Ich denke, wir können von Angriffen der Ukrainer hinter den feindlichen Linien ausgehen.» Die Ukraine hat bisher nicht zugegeben, für die Angriffe verantwortlich zu sein.
Kommandant entlassen
Nach dem Angriff auf den Stützpunkt sagten die Russen, sie seien selber für die Explosionen verantwortlich gewese, keine Flugzeuge seien beschädigt worden. Satellitenbilder entlarvten dies aber rasch als Lüge.
Als Reaktion auf die Angriffe entliess Wladimir Putin (69) Anfang dieser Woche seinen Kommandanten der Schwarzmeerflotte.
Derweil gehen die Angriffe auf der Krim am Samstag weiter. An diversen Orten sind den Tag hindurch Explosionen zu hören und Raketen, die über den Köpfen von Zivilisten vorbeifliegen.