«Dort ist mein Panzer, er brennt gerade aus»
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Russe von der Front:«Dort ist mein Panzer, er brennt gerade aus»

Russen-Soldat meldet sich aus Wuhledar
«Es ist beschissen hier – aber wir geben Gas»

Seit Wochen erleiden die Russen rund um die Kleinstadt Wuhledar heftige Verluste. Aufgeben kommt für manche Soldaten trotzdem nicht infrage.
Publiziert: 01.03.2023 um 20:35 Uhr
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Aktualisiert: 01.03.2023 um 20:40 Uhr
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«Es ist beschissen hier.» Mit diesen Worten meldet sich ein russischer Soldat aus Wuhledar zu Wort.
Foto: Twitter / @wartranslated
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Chiara SchlenzAusland-Redaktorin

«Hallo zusammen, ich liege in einem Krater.» Ein blutverschmiertes Grinsen, im Hintergrund verletzte Soldaten und am Horizont schwarzer Rauch – ein brennender russischer Panzer. So meldet sich ein russischer Soldat in einem Video zu Wort. Der Krater, in dem er liegt, befindet sich laut ihm nahe der hart umkämpften ukrainischen Ortschaft Wuhledar.

Neben ihm ein Soldat, der sich nicht rührt – er sei schwer am Bein verletzt, seit zwei Tagen liege er hier, so der erste Soldat. Ein trauriges Bild, das die zerlumpten Truppen in dem verschneiten Krater abgeben. «Von der Front, aus erster Hand, das ist es, was hier passiert», sagt er, während im Hintergrund Artilleriefeuer zu hören ist. «Es ist beschissen hier. Aber wir geben verdammt noch mal Gas. Ruhm für Russland!»

Russisches Militär wiederholt tödliche Fehler

Das Video beweist nochmals eindrücklich, was für internationale Experten seit Wochen feststeht: Wuhledar ist eine einzige Todesfalle für die russischen Truppen. Die Ortschaft ist, so «Forbes», ein Teil der russischen Winteroffensive. Zudem gebe es ein Problem in der Militärführung.

«Das russische Militär neigt dazu, Fehlschläge zu wiederholen», erklärten Analysten in einer Studie für das Royal United Services Institute (RUSI) in London. Die RUSI-Analysten halten den russischen Kommandeuren vor, stur und unflexibel zu sein. Aber auch jüngere Offiziere, die näher an der Front stehen, könnten schuld sein. «In der Zeit, in der die höheren Ränge versuchen, einen Plan zu formulieren, neigen die unteren Ränge zur Lähmung, wenn ihre ersten Befehle die Lage vor Ort nicht widerspiegeln.»

Mit anderen Worten: Russische Bataillone und Kompanien neigen dazu, das zu tun, was sie bereits getan haben – wie katastrophal es auch sein mag –, bis ein Oberst oder General auf Brigade- oder Divisionsebene ihnen ausdrücklich befiehlt, aufzuhören und etwas anderes zu tun. Kein Wunder, lenken russische Truppen ihre Panzer immer und immer wieder in die Todesfalle, die Wuhledar darstellt.

Wuhledar seit Wochen wunder Punkt der Russen

Bereits Mitte Februar zeigte sich laut CNN: Das Debakel von Wuhledar deutet auf chronische Mängel in der Führung und Taktik der Russen hin, die sich auf eine Frühjahrsoffensive vorbereiten. Wenn sich solche Fehler an der langen militärischen Front in Donezk und Luhansk wiederholen, könnten sie die Pläne des Kremls zur Eroberung weiterer Gebiete gefährden.

Doch die russische Verteidigung hält daran fest, dass alles gut läuft. Sogar Präsident Wladimir Putin (70) selbst bekräftigte vor einigen Wochen: «Es wird heldenhaft gekämpft.» Einzig Denis Puschilin (41), der Anführer der Donezker Volksrepublik, räumte Probleme ein.

Derweil zeigen sich ukrainische Truppen in Wuhledar siegessicher, wie Sky News berichtet. «Wir können unsere Postionen verteidigen. Wir sind an diese Hölle gewöhnt», so Soldaten zu dem Sender. Aber Russland sei ein mächtiger Feind, dem es egal zu sein scheint, wie viele Männer er in den Tod schicke, bis er bekomme, was er wolle.

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