Laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski (45) hat der zweite Teil des Krieges begonnen. Russen seien von Angriffen zur Verteidigung übergegangen. Damit habe «die zweite Phase des Krieges begonnen, in der die Ukraine die Initiative ergreifen wird». Selenski kündigt damit indirekt den baldigen Beginn der lange erwarteten Frühlingsoffensive an.
Seine Ausführungen zur Kriegsstrategie machte Selenski am Samstag gegenüber skandinavischen Journalisten, die er zum Gespräch in Kiew empfing. Kiews Truppen hätten die «Beharrlichkeit der Russen auf dem Schlachtfeld gebrochen», so der ukrainische Kriegsführer. Der Feind habe «seine Taktik bereits geändert. Sie denken über die Verteidigung der von ihnen besetzten Gebiete nach. Jetzt graben sie sich ein und bauen Verteidigungslinien auf».
«Ich glaube, dass die Russen jeden Tag schwächer werden und wir mehr und mehr Chancen haben», so Selenski. Diese «weitere Welle des Krieges» werde aber auch für die ukrainischen Streitkräfte «eine sehr schwierige, herausfordernde Welle».
Warten auf Kampfjets
Selenski stellt klar, dass die Gegenoffensive noch nicht begonnen habe. Dazu würden mehr Waffen benötigt. In Erwartung der baldigen Gegenoffensive hebt er hervor, wie entscheidend moderne Kampfflugzeuge bei den Kampfhandlungen seien.
Die Ukraine wartet auf die Lieferung von bei Bündnispartnern angeforderten F-16- und F-18-Kampfjets. Doch die Ukraine könne die Befreiung der besetzten Gebiete nicht aufschieben, bis sie Kampfflugzeuge erhalte. Die Gegenoffensive, so Selenski, müsse früher beginnen. (kes)