«Wir brauchen diese Hilfe wirklich», sagt der ukrainische Spionagechef Kyrylo Budanow (38) im Interview mit CNN. Es brauche eine «drastische Erhöhung» der Geschütze. Die Ukraine kämpft derzeit um Waffen. Dabei spiele «nicht so sehr die Qualität, sondern die Quantität», eine Rolle. Denn: Russland kämpft mit Waffen aus Nordkorea, die in der Qualität zwar schlechter sind als westliche Waffen. Aber die hohe Anzahl sei eine grosse Bedrohung für die ukrainische Armee.
Budanow wünscht sich den amerikanischen Kampfjet Fairchild Republic A-10 Thunderbolt II. «Das ist es, was wirklich helfen kann, Russland eine militärische Niederlage beizubringen», ist er überzeugt. Dabei ist die Technik uralt und der Jet steht kurz vor der Ausmusterung. Dennoch bietet sie eine enorme Chance gegen die russischen Soldaten.
Der A-10 ist 16,26 Meter lang und hat eine Flügelspannweite von 17,42 Metern. Mit einer Geschwindigkeit von 676 Kilometern pro Stunde flitzt sie ihrem Bodenziel entgegen. Das können beispielsweise gepanzerte Fahrzeuge oder leichte Seeangriffsflugzeuge sein.
Bedrohung für russische Luftwaffe
Seit 1975 ist die A-10 das wichtigste Erdkampfflugzeug der USA. Der Kampfjet ist damit fast 50 Jahre alt. Mit einem Kostenpunkt von 9,8 Millionen Dollar (8,4 Millionen Franken) ist der Jet verhältnismässig günstig. Im Irak und in Afghanistan hat die A-10 sich als besonders robust erwiesen. Die Lebensdauer des zweimotorigen Strahlflugzeuges beträgt 10'000 Flugstunden. Ausserdem besitzt die A-10 die Fähigkeit, ungelenkte Raketen und Lenkflugkörper zu tragen und abzuschiessen.
Der grosse Vorteil der alten Kampfjets: Es handelt sich um Bodenangriffsflugzeuge. Die Jets könnten bei der russischen Luftwaffe enormen Schaden anrichten. Das Flugzeug ist schnell bereit zum Start und zur Landung, kann bei jedem Wetter eingesetzt werden und ist sehr manövrierfähig.
Kompromiss für die USA?
Die amerikanische Luftwaffe will die «Warzenschweine», wie die A10-Jets auch genannt werden, schon lange loswerden und Platz für moderne Flugzeuge wie die F-35 Lightning II schaffen – doch der US-Kongress stellt sich quer. Bis 2030 bleiben die Flugzeuge also in Betrieb.
Die Ukraine hofft seit Monaten auf moderne Kampfjets wie die F-16. Da die Lieferung aber immer unwahrscheinlicher wird, könnten die alten «Warzenschweine» ein Kompromiss sein, den die USA bereit ist einzugehen.