Ulrich Gottwald (85) und seine Lebenspartnerin Hannelore Reizammer (86) wohnen in der deutschen Ortschaft Feucht in der Nähe von Nürnberg. Ihr Haus befindet sich gegenüber einem Restaurant auf der anderen Strassenseite. Gäste hätten deshalb andauernd vor dem Haus des Paares parkiert – und dabei auch den Zugang zum Grundstück versperrt.
Vor acht Jahren markierte Gottwald den Bereich auf der Strasse vor dem Eingang mit weisser Farbe und Pinsel, malte sich seinen eigenen Parkplatz auf den Asphalt. Wie «Bild» berichtet, strich der Rentner die Markierung über die Jahre immer mal wieder nach.
Bei der Polizei verpfiffen
«Seitdem ich den Parkplatz aufgezeichnet habe, hatten wir dieses Problem in der Vergangenheit nicht mehr», sagt Gottwald. «Allerdings haben einige Autos in letzter Zeit die Linie überschritten, wodurch wir nur noch schlecht herauskamen. Deshalb habe ich den Parkplatz am Samstagnachmittag erweitert. Daraufhin hat sich jemand bei der Polizei beschwert.»
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Gottwald: «Die Polizei hat mich am Samstag aus dem Mittagsschlaf geweckt. Ich war noch im Unterhemd und musste für die Befragung erst noch meine Hörgeräte holen.» Der Rentner wird nun wegen Amtsanmassung und Sachbeschädigung angezeigt. Zudem muss er laut Polizei die Kosten für die Entfernung der Farbe tragen.
Sehbeeinträchtigung, Probleme mit den Beinen
Für das Paar ist das Ganze ein «Affentheater». «Wenn der Parkplatz wegmuss, wissen wir nicht mehr, wie es weitergehen soll», sagt Reizhammer. «Wir sind dann richtig hilflos.» Die 86-Jährige leidet unter einer starken Sehbeeinträchtigung und kann deshalb keine weiten Strecken laufen. Ulrich Gottwald hat zudem Probleme mit den Beinen und benutzt einen Rollator. Für ihn ist es deshalb eine grosse Belastung, seine Lebensgefährtin vor den Eingang zu fahren, das Auto anschliessend woanders zu parkieren und schliesslich zu Fuss zum Haus zu gehen.
Zwar bot die Polizei an, das Paar könne sich bei der Polizei melden, sollten wieder fremde Autos vor dem Eingang parkieren. Doch die Rentner wünschen sich, dass der Parkplatz mithilfe der Gemeinde legalisiert wird, damit sie problemlos zu Hause ankommen und wegfahren können. (noo)