Es wäre der erste Besuch von einem hohen ausländischen Amtsträger in den beiden Kriegshauptstädten seit Kriegsausbruch: Rafael Grossi (61), Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), soll kommende Moskau und Kiew besuchen. Dies meldet die IAEA am Samstag, dem 1. Oktober, auf ihrer Webseite.
Der Besuch diene, so heisst es, um die Situation im Kernkraftwerk Saporischschja zu erörtern, dem grössten AKW Europas. Grossi zeige sich besorgt über die andauernden Explosionen beim Nuklearkraftwerk, die wohl zumeist durch Landminen verursacht würden. Die Zahl der Explosionen um das von russischen Streitkräften kontrollierte, aber von ukrainischem Personal betriebene Kernkraftwerk «steigt weiter», so die IAEA-Erklärung.
Generaldirektor Grossi setze seine Gespräche und Bemühungen fort, um «so bald wie möglich eine Zone für nukleare Sicherheit und Gefahrenabwehr um das AKW zu vereinbaren und umzusetzen». Dazu werde Grossi «voraussichtlich nächste Woche nach Kiew und Moskau reisen». Von russischer oder auch ukrainischer Seite liegen noch keine Informationen zu einem Besuch Grossis in gleich beiden Kriegsnationen vor. (kes)