Auf einen Blick
- Putin entschuldigt sich bei Merkel für Hunde-Vorfall bei Treffen 2007
- Merkel warf Putin vor, den Hund als Machtdemonstration mitgebracht zu haben
- Putin erhielt seinen Labrador «Konni» als Geschenk von Sergei Schoigu
Russlands Präsident Wladimir Putin (72) hat sich am Donnerstag bei der ehemaligen deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel (70) entschuldigt. Putin sagte, er habe sie nicht erschrecken wollen, als er 2007 seinen Labrador zu einem Treffen mit ihr mitbrachte. Das schreiben die Nachrichtenagentur AFP und die «Moscow Times» übereinstimmend.
Merkel schreibt in ihren am Dienstag veröffentlichten Memoiren über ihre Angst vor Hunden und die angespannte Begegnung. Sie warf Putin vor, das Haustier als «Machtdemonstration» mitgebracht zu haben. Der Kremlchef habe sich an ihrer Unbehaglichkeit ergötzt.
«Ich wusste nicht, dass sie Angst vor Hunden hat», sagte der russische Präsident am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in der kasachischen Hauptstadt Astana. «Ich appelliere noch einmal über die Medien an sie und sage: ‹Angela, bitte vergib mir, ich wollte dir keinen Kummer bereiten.› Im Gegenteil, ich wollte eine günstige Atmosphäre für unser Gespräch schaffen», fügte er hinzu. «Wenn Sie jemals wiederkommen – und das ist mir klar, dass es unwahrscheinlich ist –, werde ich es unter keinen Umständen wieder tun», sagte Putin.
Putin, der Hundeliebhaber
Bilder von ihrem Treffen im russischen Sotschi im Jahr 2007 zeigen Putins schwarzen Labrador Retriever «Konni», wie er herumschnüffelt, während die deutsche Regierungschefin nervös lächelnd auf ihrem Stuhl sitzt. Über die Begegnung im Jahr 2007 schrieb Merkel in ihren Memoiren: «Ich konnte an Putins Mimik erkennen, dass er die Situation genoss.»
Putin ist als Hundeliebhaber bekannt und hat schon mehrmals Hunde von hohen Würdenträgern geschenkt bekommen. «Konni» erhielt er als Geschenk von Sergei Schoigu (69), der später sein Verteidigungsminister wurde.
In diesem Wissen habe Merkels Team den Kreml damals ausdrücklich darum gebeten, dass Putin seinen Hund nicht zu ihren Treffen mitbringen solle, erklärte die ehemalige Regierungschefin. Demnach habe Putin bei ihrem allerersten Treffen in Moskau im Jahr 2006 diesen Wunsch respektiert. Stattdessen habe er ihr ein Geschenk gemacht: einen schwarz-weissen Plüschhund. Putin habe ihr gesagt, dass dieser nicht beissen würde und sie habe «gute Miene zum bösen Spiel» gemacht, schrieb Merkel.