Prozess in Grossbritannien
Uno-Richterin hielt Frau als Sklavin bei sich zu Hause

Eine Richterin der Uno wurde in Grossbritannien wegen moderner Sklaverei verurteilt. Lydia Mugambe soll eine junge Frau aus Uganda unter falschen Versprechungen nach Grossbritannien gebracht haben. Die Uno hat ihre diplomatische Immunität aufgehoben.
Publiziert: 16:40 Uhr
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Wegen Sklaverei verurteilt: die UN-Richterin Lydia Mugambe.
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Darum gehts

  • Ugandische UN-Richterin wegen moderner Sklaverei in Grossbritannien verurteilt
  • Lydia Mugambe hielt junge Frau aus Uganda als Arbeitskraft fest
  • UN-Generalsekretariat hat Immunität aufgehoben.
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Natascha RuggliRedaktorin News Desk

Die ugandische Richterin Lydia Mugambe (49) hat einen hohen Status. Sie ist Richterin am Gerichtshof der Vereinten Nationen. Doch vor kurzem wurde sie in Oxfordshire, Grossbritannien, festgenommen, weil sie eine junge Frau als Sklavin hielt. Nun wurde sie unter anderem wegen Beihilfe zur Begehung eines Verstosses gegen das britische Einwanderungsgesetz und der Ermöglichung von Reisen zum Zwecke der Ausbeutung schuldig gesprochen. Das Urteil wird erst Anfang Mai verkündet, wie BBC berichtet. 

Die Staatsanwaltschaft erklärte, Lydia Mugambe habe ihren Status gegenüber ihrem Opfer ausgenutzt, indem sie ihr die Ausübung einer festen Anstellung untersagte und sie zwang, kostenlos als Dienstmädchen für sie zu arbeiten und auf die Kinder aufzupassen. 

«Ich bin Richterin in meinem Land, ich geniesse sogar Immunität»

Die 49-Jährige, die zusätzlich zu ihrer Uno-Tätigkeit auch Richterin am Obersten Gericht in Uganda ist, bestritt, die junge Uganderin zur Hausarbeit gezwungen zu haben und sagte, sie habe sie «immer» mit Liebe, Fürsorge und Geduld behandelt. «Nachdem die Straftaten der Polizei gemeldet worden waren, versuchte Mugambe, sich der Justiz zu entziehen, indem sie wiederholt behauptete, sie geniesse aufgrund ihres Status diplomatische Immunität», erklärte die britische Polizei. Die Immunität wurde allerdings aufgehoben. 

Aufnahmen, auf der die Verhaftung von Mugambe zu sehen ist, zeigen, dass sie sichtlich schockiert über die Vorwürfe war. Sie erklärte: «Ich bin Richterin in meinem Land, ich geniesse sogar Immunität. Ich bin keine Kriminelle.» Und weiter: «Sie fragte mich, ob sie mitkommen kann. Sie fragte mich.» Sie brauche niemanden, der für sie arbeitet. 

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Die Ermittler gehen davon aus, dass Mugambe zusammen mit einem hohen Diplomaten in Uganda die Ausreise der jungen Frau organisierte. Der Politiker soll der Richterin geholfen haben, damit sie im Gegenzug im bei einem Gerichtsprozess hilft. 

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