Polizei sucht Reichsbürger-Sympathisantin
Mutter seit Monaten mit Tochter und Sohn untergetaucht

Eine Mutter aus Nordrhein-Westfalen (D) ist seit Monaten mit ihrer Tochter (10) und ihrem Sohn (16) untergetaucht. Sie soll in der Szene der Reichsbürger aktiv sein.
Publiziert: 28.02.2024 um 09:35 Uhr
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Die Mutter aus Ahlen in Nordrhein-Westfalen ist seit mehreren Monaten spurlos verschwunden. Sie soll in der Reichsbürger-Szene aktiv sein.
Foto: Polizei Warendorf

Sie lehnen den deutschen Rechtsstaat ab und wollen sich durch ihren Namen von den «Bundesbürgern» abgrenzen: Die Reichsbürger sehen sich nicht als Teil der Bundesrepublik Deutschland, sondern als Anhänger des Deutschen Reiches. So auch eine Mutter (45) aus Ahlen, Nordrhein-Westfalen. Von ihr fehlt seit August 2022 jede Spur, ebenso von ihrer Tochter (damals 9) und ihrem Sohn (damals 15), wie der deutsche Fernsehsender RTL berichtet. Klar ist: Die 45-Jährige soll in der Reichsbürger-Szene aktiv sein, wie die Polizei bestätigt. 

Der Vater, der das Aufenthaltsbestimmungsrecht der gemeinsamen Tochter innehat, weiss ebenfalls nicht, wo die Mutter ihre Kinder hingebracht haben könnte. Eine Nachbarin der Frau erzählt RTL, dass diese fluchtartig verschwunden sei. Der Grund: Das Jugendamt hatte ihr die Kinder wegnehmen wollen. Doch die 45-Jährige hätte auch schon vor ihrem Verschwinden eigenartiges Verhalten an den Tag gelegt und immer wieder Plakate im Treppenhaus aufgehängt. 

Die Polizei fahndete zuletzt im November 2023 nach der Mutter. «Das Lichtbild der damals 44-Jährigen stammt aus dem Jahr 2018. Inwieweit sie sich seitdem äusserlich verändert hat, kann nicht gesagt werden», heisst es in einer Meldung. Die Mutter sei nun 45, die Kinder 10 und 16 Jahre alt. Ob die Frau sich mit ihren Kindern im Ausland befinden könnte, kann die Polizei derzeit auf Anfrage von RTL nicht bestätigen. 

Schweiz als neuer Treffpunkt

Lange kursierten 2023 Gerüchte, dass sich eine Gruppe der Reichsbürger in St. Gallen treffen wollte. Schweizer Reichsbürger wollten einen eigenen Parallel-Staat aufbauen – «Ausrichten», «Aufbauen», «Netzwerken» lautete ihr Motto. Ihnen schwebten vollständig neue, eigene Strukturen vor, mit eigener Verfassung und Währung. Es sollte ein Ableger des Königreichs Deutschland (KRD), unter Leitung des «König von Deutschland» entstehen, ein Projekt, an dem die Reichsbürger bereits seit geraumer Zeit arbeiteten.

Der «König von Deutschland» oder auch Peter Menschensohn genannt, hat sich seinen Titel und Namen selbst gegeben. Mit bürgerlichem Namen heisst er Peter Fitzek (58) – und kommt aus Sachsen. Dort hat er auch rund 7000 Anhängerinnen und Anhänger. Die Gruppe hat 2012 ein antidemokratisches Universum geschaffen, mit Grundstücken in Sachsen, einer alternativen «E-Mark» und einer Krankenversicherung für Ungeimpfte. (mgf)

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