Piraten kapern Handelsschiff
Jetzt schickt Indien ein Kriegsschiff nach Somalia

Piraten haben vor Somalia ein Handelschschiff gekapert. An Bord befinden sich 15 indische Besatzungsmitglieder. Nun hat Indien auf den Vorfall reagiert – und schickt ein Kriegsschiff.
Publiziert: 05.01.2024 um 10:40 Uhr
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Aktualisiert: 05.01.2024 um 14:02 Uhr
Die indische Marine schickt ein Kriegsschiff in somalische Gewässer.
Foto: x

Die indische Marine hat ein Kriegsschiff zu einem Handelsschiff vor der Küste von Somalia geschickt, das von Piraten gekapert worden ist. Es solle die Situation überwachen und die Sicherheit der Crew sicherstellen, teilte die Marine am Freitag mit.

Zu der Crew habe Kontakt hergestellt werden können, hiess es. An Bord der «MV Lila Norfolk», die unter liberianischer Flagge fährt, seien mindestens 15 indische Besatzungsmitglieder, berichtete die örtliche Nachrichtenagentur ANI unter Berufung auf Militärangehörige.

Am Freitagmittag begaben sich nach ANI-Angaben mehrere Elite-Soldaten der indischen Marine an Bord des Handelsschiffs und führten dort eine Operation durch. 

Besatzung verschanzt sich

Die britische Beobachtungsstelle für die Seefahrt (UKTMO) hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass fünf bis sechs bewaffnete Personen das Schiff etwa 460 Seemeilen östlich der somalischen Stadt Eyl geentert hätten. Die Besatzung habe sich nach Angaben des Kapitäns in der Zitadelle des Schiffs verschanzt, hiess es weiter.

Die indische Marine teilte mit, von der UKMTO benachrichtigt worden zu sein. Die Marine hatte erst im Dezember nach einem mutmasslichen Drohnenangriff Kriegsschiffe ins Arabische Meer geschickt.

Piraten kapern Frachter

Die Küste vor dem Krisenstaat Somalia war vor einigen Jahren eine Hochburg von Piratenangriffen. Im Zuge der seit 2008 laufenden EU-Mission «Atalanta» zur Bekämpfung der Piraterie dort gingen die Angriffe deutlich zurück. Zuletzt kam es nach Angaben des IMB-Meldezentrums für Piraterie aber am 14. Dezember wieder zu einem Angriff, bei dem ein Frachter gekapert und nach Somalia gesteuert wurde.

Somalia liegt am Horn von Afrika auf der anderen Seite des Golfs von Aden gegenüber des Jemens. Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen greifen seit dem Ausbruch des Gaza-Krieges immer wieder Schiffe im Roten Meer an, um sie an einer Durchfahrt in Richtung Israel zu hindern. 

Für den Welthandel gilt das Rote Meer als einer der wichtigsten Schifffahrtswege, weil es das Mittelmeer über den Suezkanal in Ägypten mit dem Indischen Ozean verbindet. (SDA)

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