Das Coronavirus dürfte uns noch einige Zeit beschäftigen. Pfizer-Chefwissenschaftler Mikael Dolsten (63) sagte in einer Präsentation vor Investoren, er erwarte, dass die Pandemie noch bis 2024 andauere.
Das Virus würde sich jedoch unterschiedlich stark verbreiten: In einigen Regionen werde es in den kommenden Jahren weiterhin hohe Fallzahlen geben, in anderen Gegenden würden die Zahlen jedoch so weit zurückgehen, dass man von einer endemischen Lage sprechen könne. Endemisch bedeutet örtlich begrenzt.
Wann und wie genau dies geschehe, hänge unter anderem davon ab, «wie effektiv die Gesellschaft Impfstoffe und Behandlungen einsetzt». Das Auftreten neuer Varianten könne den Verlauf beeinflussen, erklärte Dolsten.
Corona wird zu einer Grippe
Eine ähnliche Prognose wagt der deutsche Virologe Christian Drosten (49). Er geht ebenfalls davon aus, dass das Coronavirus endemisch wird, wie die «Tagesschau» berichtet. Auf eine Jahreszahl will sich Drosten aber nicht festlegen. «In absehbarer Zeit. Nächstes, übernächstes, vielleicht in drei Jahren», so Drosten.
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Er geht davon aus, dass Corona zu einem normalen Erkältungsvirus werde, «das wie andere Erkältungsviren im Kindergarten auftritt, und die Erwachsenen infizieren sich immer wieder mal damit». Die Älteren müssten dann wie bei der Influenza-Grippe mit einer Impfung geschützt werden.
Amy Neumann-Volmer (64), Vorstandsvorsitzende von «Ärzte ohne Grenzen» in Deutschland, kritisiert die mangelhafte Impfstoff-Verteilung weltweit. Medizinischer Verstand und Ethik dürften nicht an den Grenzen haltmachen. Die Pandemie sei erst vorbei, wenn sie weltweit vorbei sei. (gf)