93'045 Neuinfektionen meldete Grossbritannien am Freitag. Die Hälfte davon sind Omikron-Fälle. So hoch waren die Ansteckungszahlenzahlen während der ganzen Pandemie noch nie. Die Schweiz und Deutschland sind in Sachen Omikron-Variante bisher noch vergleichsweise glimpflich davon gekommen. Wenn man über den Ärmelkanal schaut, wird einem aber bange.
Das geht auch Experten so. So meldet sich der deutsche Virologe Christian Drosten (49), der zum Experten-Rat von Bundeskanzler Olaf Scholz (63, SPD) zählt, auf Twitter zu Wort: «So geht es los. Omikron wird zu massiven krankheitsbedingten Ausfällen führen. Auch in essentiellen Berufsgruppen.»
Für Drosten ist klar: Die vielen Ausbrüche sorgen zu massenhaft Ausfällen in systemkritischen Bereichen wie Spitälern, der Polizei, Feuerwehr und Sanitätsdiensten.
Zehn Prozent angesteckt
Zeitweise blieb wegen Personalmangel jedes dritte Feuerwehrauto in der Garage. Über zehn Prozent des Korps war angesteckt oder in Quarantäne.
Konkretes Beispiel: Im Krankenhaus «Guy's and St. Thomas' Trust» in London – hier wurde laut der «Bild-Zeitung» Premier Boris Johnson (57) während seiner schweren Corona-Erkrankung behandelt – sind schon 350 Mitarbeiter wegen einer Corona-Infektion freigestellt. Innerhalb eines Tages sei die Zahl der Krankmeldungen um ein Viertel gestiegen. Dramatisch.
Eingriffe verschoben
Längst hat die Klinikleitung deshalb nicht lebensnotwendige Eingriffe verschoben. Das werde zu erheblichen Engpässen führen. Aber man müsse nun dringend Massnahmen ergreifen, um das Risiko für die Angestellte zu verringern und die Versorgung der Patienten aufrechtzuerhalten. (pbe)