Personalrochade im Kreml
Das ist Putins neuer engster Kreis

Mitte Mai krempelte Russlands Präsident das Machtzentrum im Kreml kräftig um. Verteidigungsminister Sergei Schoigu musste gehen, auch Haupt-Ideologe Nikolai Patruschew bekam eine neue Rolle. Dafür finden sich nun mehrere neue Gesichter in Putins engstem Kreis.
Publiziert: 29.05.2024 um 19:24 Uhr
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Aktualisiert: 30.05.2024 um 13:42 Uhr
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Kreml-Chef Wladimir Putin hat in den vergangenen Wochen seinen engsten Kreis umgebaut.
Foto: keystone-sda.ch
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Marian NadlerRedaktor News

Russlands Präsident Wladimir Putin (71) setzt in seinem engeren Kreis künftig auf wirtschaftliche Erfahrung, so scheint es. Bisher zentrale Figuren wie Verteidigungsminister Sergei Schoigu (68) oder der Sekretär des Sicherheitsrats Nikolai Patruschew (72) mussten ihre Posten im Rahmen einer Personalrochade Mitte Mai räumen. Stattdessen steigen nun teils deutlich jüngere Persönlichkeiten in die Machtzentrale auf. Einige von ihnen sind die Söhne von Putin-Verbündeten.

Die Neuen sollen die Kriegsmaschinerie effizienter machen. Blick stellt sie vor.

Andrei Beloussow

Die deutsche «taz» bezeichnet ihn als «die herbeigeholte Superwaffe in Putins Maschinerie des Tötens»: Der Makroökonom Andrei Beloussow (65) soll das russische Militär auf Effizienz trimmen. Die Tage von Korruption und Ideenlosigkeit dürften mit dem ehemaligen Chef von Innovations- und Drohnenprojekten ein Ende haben. Dass das Verteidigungsministerium jetzt vom früheren stellvertretenden Wirtschaftsminister geleitet wird, deutet darauf hin, dass Russland sich auch aus wirtschaftlicher Sicht nachhaltig auf einen langen Krieg vorbereitet.

Dimitri Patruschew

Patruschew senior ist weg, Patruschew junior ist neu dabei: Dimitri Patruschew (46), der Sohn von Putins ältestem Vertrauten, ist neu stellvertretender Ministerpräsident. Der Ex-Banker war zuvor bereits sechs Jahre lang Landwirtschaftsminister. Im neuen Amt soll Patruschew den Agrarsektor im international isolierten Russland weiter ankurbeln. Patruschew junior wird seit längerer Zeit als Nachfolger Putins gehandelt.

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Alexei Djumin

Der Kreml-Herrscher macht seinen ehemaligen Leibwächter Alexei Djumin (51) zum Berater für die Verteidigungsindustrie. Der ehemalige stellvertretende Verteidigungsminister wird ebenfalls als Kandidat für Putins Nachfolge gehandelt. Zuvor war Djumin Gouverneur der Oblast Tula, in der die Rüstungsindustrie stark vertreten ist. Dort werden unter anderem Kalaschnikow-Sturmgewehre und das Luftabwehrsystem Panzir produziert.

Boris Kowaltschuk

Der Bankier Boris Kowaltschuk (46) übernimmt die Leitung der Rechnungskammer. Die Rechnungskammer kontrolliert die Staatsausgaben. Sein Vater Juri ist ein guter Freund Putins. Der Medienmogul hat eine zentrale Funktion in Putins Propagandaapparat.

Denis Manturow

Ein weiteres neues Gesicht in Putins engstem Kreis ist Denis Manturow. Er wird als erster stellvertretender Ministerpräsident den militärisch-industriellen Komplex beaufsichtigen. Seine wichtigste Aufgabe: die Kriegswirtschaft weiter optimieren. Die Zeiten, als Putin den Vizepremier öffentlich zur Sau machte, sind vorbei.

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