US-Streitkräfte sind in der Ukraine offenbar vor Ort, um Waffenlieferungen der Nato an das Land zu überwachen. Dies berichten US-Medien wie NBC News unter Berufung auf eine anonyme Pentagon-Quelle.
Washington bestätigt damit zum ersten Mal die Anwesenheit von US-Truppen in Uniform in der Ukraine seit Kriegsausbruch. Unklar bleibt, wie viele Truppen wo im Land, seit wann und wie lange im Einsatz stehen.
Demnach prüfen amerikanische Truppen an die Ukraine gelieferte Waffen und Militärgerät. Angeführt werde das Truppenkontingent von Brigadegeneral Garrick Harmon, dem US-Militärattaché in Kiew.
Keine Kampfeinsätze
«Es hat mehrere dieser Inspektionen gegeben», zitieren Reporter des Pentagon-Pressepools einen Armeebeamten, der ungenannt bleiben will. Die Kontrollen würden nicht in der Nähe der Frontlinien stattfinden, sondern wo es Sicherheitsbedingungen zuliessen.
Diese Inspektoren scheinen zu den ersten US-Militärs zu gehören, die seit der russischen Invasion in der Ukraine im Einsatz stehen. Berichten zufolge haben sie auch sicherzustellen, dass US-Waffen nicht auf den Schwarzmarkt gelangen.
Im April hatte CNN anonym aus der CIA zitiert, wonach gelieferte Waffen «in einem grossen schwarzen Loch» zu verschwinden drohen, sobald sie ins Land gelangen. Zudem besteht gewisse Besorgnis darüber, dass Russland US-Waffensysteme erbeutet.
Ukraine erhält US-Luftabwehrsystem
Nach verheerenden Raketen- und Drohnenangriffen Russlands auf das ukrainische Strom- und Wasserversorgungsnetz scheinen die Amerikaner jetzt auch Drängen Kiews nachzugeben, modernste Luftabwehrsysteme zu liefern.
Aus dem Pentagon verlautete am Montag, die USA würden der Ukraine acht Nasams-Raketenabwehrsysteme mit dazugehöriger Munition bereitstellen – zwei davon schon «demnächst». Nasams ist eine bodengestützte Luftabwehr für kurze bis mittlere Reichweiten. (kes)