Peinlicher Fehler von Putins Leuten
Russische Behörden veröffentlichen Geheimdienst-Adressen

Hunderte Adressen von geheimen militärischen Einrichtungen und Wohnorten von Russen-Spionen sind versehentlich im Netz gelandet. Nach der Entdeckung verschwand das betreffende Dokument schnell wieder.
Publiziert: 03.10.2023 um 10:56 Uhr
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Aktualisiert: 03.10.2023 um 13:47 Uhr
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Zahlreiche Adressen des Geheimdienstes von Russlands Präsident Wladimir Putin wurden geleakt.
Foto: AFP

Fauxpas bei den russischen Behörden: In den vergangenen Tagen haben Angestellte des Kremls versehentlich Hunderte geheime Adressen des russischen Geheimdienstes veröffentlicht. Darunter befinden sich Adressen von geheimen Militärgebäuden, aber auch die Wohnadressen von Spionen in Moskau und St. Petersburg. 

Das Leak entdeckt hat die Investigativseite «Dossier Center» des Putin-Gegners Michail Chodorkowski. In einem Dokument mit dem Titel «Special Group» mit 434 Seiten seien die Adressen für alle einsehbar gewesen. Publiziert worden sei das Dokument auf der Webseite des Moskauer Rathauses. 

Das Dokument listet Orte auf, an denen es «auch im Notfall keinesfalls einen Stromausfall geben darf». Unter den Orten befinden sich Regierungseinrichtungen, Häuser von Offizieren des Geheimdienstes und von der Armee sowie verschiedene Depots. Unterzeichnet ist das Dokument von mehreren hochrangigen Regierungsvertretern. Wie «Dossier Center» berichtet, sei das Dokument von Sergej Sobjanin, Bürgermeister von Moskau, abgesegnet worden. 

«Innert Minuten verschwunden»

Laut dem Investigativportal enthält die Liste auch die Adresse von geheimen Wohnungen. Diese werden vom Geheimdienst zur vorübergehenden Unterbringung von Spionen genutzt. Auch seien in den Wohnungen bereits «Spezialoperationen, wie beispielsweise Überwachungen», durchgeführt worden. Diese Informationen seien grundsätzlich Staatsgeheimnis. 

Die meisten der Gebäude würden sich demnach im Nordwesten Moskaus nahe des bekannten Stadtparks Serebryany Bor befinden. Auch mehrere unscheinbare kleine Wohnhäuser würden von den Geheimdiensten genutzt. 

Die Geheimdienste reagierten nach der Veröffentlichung des «Dossier Center» indes schnell. Das betroffene Dokument sei «innert Minuten» von der Webseite verschwunden. (zis)

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