Ukrainer attackieren russische Stellung mit 227-Kilo-Bombe
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Erstmals im Einsatz:Ukrainer attackieren russische Stellung mit 227-Kilo-Bombe

Osteuropa-Experte Vlad Mykhnenko erklärt
Was eine Niederlage in der Ukraine für Putin bedeuten könnte

Was passiert, wenn Russland den Krieg in der Ukraine verliert? Und was bedeutet eine mögliche endgültige militärische Niederlage in der Ukraine für Wladimir Putin? Der Osteuropa- Experte Vlad Mykhnenko skizziert drei mögliche Szenarien.
Publiziert: 14.03.2023 um 11:37 Uhr
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Aktualisiert: 14.03.2023 um 17:42 Uhr
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Der Krieg in der Ukraine dauert an. Russland konnte in den letzten Monaten kaum Geländegewinne verzeichnen.
Foto: Anadolu Agency via Getty Images

Der russische Angriffskrieg in der Ukraine läuft nicht so, wie es sich Kremlchef Wladimir Putin (70) vorgestellt hat. Ein militärischer Sieg über die Ukraine ist nicht in Sicht. Stattdessen muss etwa in Bachmut jeder Meter blutig erkämpft werden.

Kiew hat für das Frühjahr eine Gegenoffensive angekündigt. Eine Niederlage der Russen im von ihnen überfallenen Nachbarland kann zum jetzigen Zeitpunkt niemand ausschliessen.

Sollte Russland den Krieg gegen die Ukraine verlieren, hätte dies auch Folgen für Putin, glauben Experten. «Putin kann ersetzt werden. Er ist kein Superheld. Er hat keine Superkräfte. Er ist nur ein gewöhnlicher Diktator», sagt etwa der ehemalige Diplomat Boris Bondarew (42). Doch wie könnte eine Niederlage Russlands aussehen – und was passiert mit dem Mann, der im Kreml inzwischen seit Jahrzehnten eine Machtposition innehat?

Vlad Mykhnenko, Experte für die postkommunistische Transformation Osteuropas und der ehemaligen Sowjetunion an der Universität Oxford, skizziert in einem «Newsweek»-Artikel drei mögliche Niederlage-Szenarien. «Vieles, wenn nicht alles, hängt von der Art und Weise der Niederlage ab», erklärt der Wissenschaftler.

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Szenario 1: Der chaotische Rückzug

Verursacht durch eine erfolgreiche «ukrainische Offensive an einer oder mehreren Fronten», müssen sich die russischen Truppen schnell und ungeordnet zurückziehen. Die Frontlinie bricht zusammen. Das würde laut Mykhnenko auch eine «riesige Panik» auf der Krim und im Donbass auslösen. 600'000 russische Siedler wären ebenfalls gezwungen zu fliehen. Putins Tage im Kreml dürften dann gezählt sein.

Szenario 2: Russlands Soldaten machen nicht mehr mit

Im zweiten Szenario skizziert Mykhnenko einen Rückzug im Stil des Ersten Weltkriegs, «ähnlich dem Zusammenbruch der russischen Armee 1916–1917». Heisst: Der derzeitige langsame Zermürbungskrieg dauert an. Die schlecht ausgerüsteten russischen Reservisten harren monatelang in kalten, schlammigen Schützengräben aus. Irgendwann haben sie genug und desertieren massenhaft.

Dieses Szenario könnte laut dem Osteuropa-Experten dazu führen, dass Putin einem schrittweisen Rücktritt von sich aus zustimmt, «um Platz für einen neuen Führer zu schaffen». Dies setze allerdings voraus, dass die russische Elite ihm Immunität vor Strafverfolgung gewährt.

Szenario 3: Wachsende Unzufriedenheit in Russland

Der Krieg in der Ukraine dauert noch zwei Jahre an. Die Frontlinie verschiebt sich kaum. Aufgrund der Sanktionen und der wenig erfolgreichen Invasion steigt die Unzufriedenheit in der russischen Bevölkerung. Innenpolitische Spannungen und Proteste nehmen zu.

«In diesem Fall würden die Wirtschafts- und Finanzeliten versuchen, mit Putin einen Deal auszuhandeln, um einen ‹Sieg› zu erklären, wie ‹gegen den Westen aufstehen›, ‹nicht verlieren›, ‹das Vaterland verteidigen›», prognostiziert Mykhnenko. Auch in diesem Fall müsste Putin den Staffelstab der Macht an einen Nachfolger abgeben. In diesem Szenario hätte Putin die grösste Verhandlungsmacht. Ex-Diplomat Bondarew erklärte, dass Putin versuchen könnte, seine Mini-Siege in der Ukraine als grossen Erfolg zu verkaufen. (nad)

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