Hoffnungsvolle Neujahrsrede
Xi Jinping redet sich Chinas Corona-Chaos schön

Während die Spitäler in China überfüllt sind, zeigt sich Chinas Staatschef Xi Jinping in seiner Neujahrsansprache optimistisch. Derweil fordert die Weltgesundheitsorganisation mehr Transparenz von China.
Publiziert: 31.12.2022 um 17:52 Uhr
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Aktualisiert: 31.12.2022 um 17:53 Uhr
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Wären die Zahl der Corona-Erkrankungen in China explodiert, will Staatschef Xi Jinping in seiner Neujahrsansprache dem chinesischen Volk Hoffnung machen.
Foto: imago/Xinhua

Chinas Staatschef Xi Jinping (69) hat trotz der aktuellen Corona-Welle in seinem Land in seiner Neujahrsansprache voller Optimismus über den Kampf gegen die Pandemie gesprochen. «Das Licht der Hoffnung ist direkt vor uns», sagte Xi am Samstag in der Fernsehansprache. Die Präventions- und Kontrollmassnahmen träten in eine «neue Phase», «jeder arbeitet entschlossen» bei der Bekämpfung des Virus, betonte er.

China erlebt derzeit den weltweit höchsten Anstieg an Corona-Infektionen. Die Spitäler und Krematorien sind vielerorts überfüllt, vielen Apotheken sind die Fiebersenker ausgegangen. Peking war Anfang Dezember in einer radikalen Kehrtwende von seiner strengen Null-Covid-Politik abgerückt, die für wachsenden Unmut in der Bevölkerung gesorgt hatte. Seither wurden die Corona-Restriktionen deutlich gelockert.

Die chinesischen Behörden gaben am Samstag mehr als 7000 neue Infektionsfälle sowie einen neuen Corona-Todesfall bekannt. Die tatsächlichen Zahlen dürften aber deutlich höher liegen.

Behördentrick soll Zahl der Toten beschönigen

Die Behörden hatten kürzlich die Kriterien zur Erfassung von Corona-Toten geändert. Demnach wird nur noch als Corona-Toter gezählt, wer direkt an durch das Virus verursachtem Atemversagen gestorben ist. Zuvor waren wie in anderen Ländern rund um die Welt alle Menschen als Corona-Tote gezählt worden, die während einer Corona-Infektion an einer Erkrankung starben.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) forderte am Freitag bei einem Treffen mit Vertretern Chinas mehr Transparenz hinsichtlich des Anstiegs der Corona-Fälle. Die WHO habe «erneut um das regelmässige Teilen spezifischer Daten in Echtzeit über die epidemiologische Situation gebeten», erklärte die Organisation.

Chinas Aussenministeriumssprecher Wang Wenbin (51) wies Vorwürfe zurück, sein Land stelle nicht ausreichend Daten zur Verfügung. «Seit dem Ausbruch der Epidemie hat China relevante Informationen und Daten mit der internationalen Gemeinschaft, auch der WHO, auf offene und transparente Art und Weise geteilt», erklärte er.

Mehrere Staaten haben inzwischen eine Corona-Testpflicht für Reisende aus China angekündigt oder bereits eingeführt. Zuletzt kündigten die EU-Länder Frankreich und Spanien sowie Grossbritannien, Israel und Südkorea an, dass Reisende aus China künftig einen negativen Corona-Test vorweisen müssen.

Für Frankreich beispielsweise gilt ab dem 5. Januar die Vorschrift, dass Reisende aus China vor ihrem Abflug einen Negativtest vorzulegen haben. Deutschland verzichtet dagegen weiterhin auf eine solche Testpflicht. (AFP)

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