Für Schauprozess gegen Asow-Krieger?
Russen bauen offenbar Menschen-Käfige in Mariupols Philharmonie

Mariupols vertriebener Bürgermeister warnt, dass die russischen Besatzer in der Philharmonie der Stadt Menschenkäfige bauen. Dort soll Kriegsgefangenen der Schauprozess mit Todesstrafen gemacht werden.
Publiziert: 07.08.2022 um 05:08 Uhr
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Aktualisiert: 07.08.2022 um 07:01 Uhr
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Menschenkäfige für einen Schauprozess gegen ukrainische Kriegsgefangene?
Foto: Telegram / Stadtrat Mariupol

Die russischen Besatzer in Mariupol planen offenbar einen Schauprozess gegen Kriegsgefangene. Dazu werden in der Philharmonie der Stadt Menschenkäfige gebaut. Dies enthüllte Wadym Bojtschenko, der vertriebene Bürgermeister der Stadt, am Samstag auf Telegram. Bojtschenko postete dazu Bilder der Käfige im Rohbau; Käfige aus «20 Millimeter dicken Armierungseisen», so Bojtschenko, die wohl kaum für eine Konzertaufführung auf der Bühne errichtet werden.

Bojtschenko floh vor dem Fall der Stadt in von Kiew kontrolliertes Gebiet. Jetzt fürchtet er, dass den ukrainischen Kriegsgefangenen von Mariupol der Tod droht. «Die Besatzer in Mariupol planen die Hinrichtung ukrainischer Kämpfer», schreibt er im Telegram-Kanal von Mariupols exiliertem Stadtrat. Dazu würden die Menschenkäfige dienen.

Bojtschenko geisselt die russischen Besatzer. Mit ihrer «Verachtung für die zivilisierte Welt (...) missachten sie weiterhin alle internationalen Normen». Der Ukrainer appelliert an die Weltgemeinschaft, die Uno und das Rote Kreuz, die faire Behandlung der Kriegsgefangenen sicherzustellen – «damit unsere Verteidiger lebend in die Ukraine zurückkehren und ein zweites Oleniwka in Mariupol verhindern».

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«Kein zweites Oleniwka»

Am 29. Juli hatten russische Medien über den Beschuss des Gefangenenlagers in Oleniwka im Gebiet Donezk berichtet, wo ukrainische Kriegsgefangene inhaftiert sind. Demnach gab es mindestens 53 Tote, darunter Dutzende Asow-Kämpfer.

Der Geheimdienst des ukrainischen Militärs spricht von Beweisen, wonach örtliche kremltreue Separatisten in Zusammenarbeit mit dem russischen Geheimdienst FSB und der Söldnergruppe Wagner die Kaserne erst vermint und dann eine «brennbare Flüssigkeit eingesetzt hätten, was zur raschen Ausbreitung des Feuers in dem Raum geführt» habe.

Die Uno hat eine Untersuchung zu Oleniwka angekündigt. (kes)

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