Besonderes Design
Öko-Jet «Horizon» soll Airbus und Boeing Konkurrenz machen

Ein US-Startup arbeitet aktuell an einem Passagierjet mit ungewöhnlichem Design. An dem Flugzeug des Unternehmens Natilus soll alles besser sein. Bis der Nurflügler bereit für die kommerzielle Nutzung ist, dürfte es aber noch eine Weile dauern.
Publiziert: 04.11.2024 um 00:01 Uhr
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Aktualisiert: 04.11.2024 um 16:14 Uhr
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Das US-amerikanische Startup Natilus will die Luftfahrt mit Blended-Wing-Body-Flugzeugen revolutionieren.
Foto: Natilus

Auf einen Blick

  • Natilus stellt revolutionären Passagierjet «Horizon» vor
  • Nurflügler-Design verringert Treibstoffverbrauch und Lärmbelastung
  • Kapazität: 200 Passagiere, Reichweite: 6475 Kilometer
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Marian NadlerRedaktor News

Es sind vielversprechende Zahlen, die das US-Startup Natilus zu seinem Passagierjet «Horizon» vorlegt: Er soll ein Viertel leichter als vergleichbare Flugzeuge sein, bei um 40 Prozent grösserer Kapazität nur die Hälfte der Betriebskosten erfordern, den Kraftstoffverbrauch um 30 Prozent verringern und die Kohlenstoffemissionen um 50 Prozent senken. 

Der gewöhnungsbedürftige Flieger im Blended-Wing-Body-Design bietet Platz für 200 Passagiere und besitzt eine Nutzlast von 28 Tonnen bei einer Reichweite von 6475 Kilometern. Die höhere Kapazität ergibt sich dadurch, dass die Tragflächen innen auch beladen oder mit Passagieren bestückt werden können.

Weniger Luftwiderstand, weniger Lärm

Bei dem Nurflügler geht der Rumpf nahtlos in den Flügel über und leistet einen Teil des aerodynamischen Auftriebs. Die Folge: Der Luftwiderstand sinkt und dadurch auch der Treibstoffverbrauch. Bei herkömmlichen Flugzeugen sorgt der Rumpf für Widerstand. Damit nicht genug: Dadurch, dass die Triebwerke bei der «Horizon»-Maschine oberhalb des Rumpfes montiert werden, wird die Lärmbelastung reduziert. 

Boeing, Airbus oder Bombardier: Sie alle beschäftigen sich schon seit geraumer Zeit mit dem Nurflügler-Konzept. Nun könnten sie von Natilus im Rennen um die neueste Innovation im Flugverkehr geschlagen werden. Dieses Ziel haben sich zumindest die beiden Gründer Alexei Matjuschew und Anatoli Starikow gesetzt. Schon vor zwei Jahren präsentierte Natilus mit dem Modell «Kona» einen Frachtflieger mit Wing Body. In Zukunft sollen «Horizon»-Flugzeuge vorwiegend auf langen Strecken zum Einsatz kommen, beispielsweise London und New York miteinander verbinden. 

Wann der erste Natilus-Flieger zwischen Europa und den USA hin und her pendeln wird, ist noch unklar. Denn: Die Umsetzung des neuen Super-Jets wird richtig teuer. Natilus-Chef Matjuschew sprach gegenüber «Aerotime» von mehreren Milliarden Dollar Kapital, die benötigt werden. 

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Konkurrent wird von US-Luftwaffe unterstützt

Bei allen Vorteilen hat das Blended-Wing-Body-Design auch Nachteile – insbesondere in puncto Sicherheit. Nurflügler verfügen über weniger Stabilität. Und auch für Notfälle an Bord müssen neue, komplexere Evakuierungskonzepte erarbeitet werden. 

Neben den gestandenen Flugzeugbauern muss sich Natilus auch gegen die Konkurrenz der US-Firma JetZero wehren. Die Kalifornier werden von der US-Luftwaffe, dem Rüstungskonzern Northrop Grumman und der Airline Easyjet unterstützt. Das Flugzeug «Z5» weist dabei verblüffende Ähnlichkeit zu «Horizon» auf. JetZero will seine Flugzeuge ab 2030 im kommerziellen Bereich platzieren.

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