Für Weisse ist der Eintritt nicht gestattet: Samstags dürfen ausschliesslich «Black, Indigenous and People of Color» ins Dortmunder Museum. Die Ausstellung «Das ist kolonial» in der Zeche Zollern soll für jeweils vier Stunden einen sicheren Raum bieten.
«Wir möchten Menschen, die von Rassismus betroffen sind, einen geschützten Raum geben, in den sie sich zurückziehen und wo sie sich offen austauschen können», erklärte eine Sprecherin des Museums die besondere Regelung, wie T-Online berichtet.
«Rassismus-Skandal»
Diese Massnahme stösst nicht überall auf Verständnis. Auf der Nachrichtenplattform X, früher Twitter, ist die Entrüstung gross. Ein Nutzer schreibt beispielsweise: «Rassismus-Skandal! Weissen Menschen wird der Zutritt in ein Dortmunder Museum verwehrt. Stellt euch bitte mal vor, ein Museum hätte Schwarzen den Zutritt verwehrt. Was wäre hier los?»
Für Ciani-Sophia Hoeder sind solche Kommentare umgekehrter Rassismus. Die Gründerin von «Rosa Mag», einem Lifestyle-Magazin für schwarze Frauen im deutschsprachigen Raum, schreibt im «SZ-Magazin»: «Diese Karte wird immer dann gezückt, sobald eine weisse Person auch nur den Hauch einer Ungerechtigkeit gegenüber weissen Menschen wittert.» Natürlich würden Weisse diskriminiert oder benachteiligt, aber von Rassismus spreche man dabei nicht.
Museumsgäste haben Verständnis
Die Menschenrechtsorganisation Humanrights definiert Rassismus ähnlich: «Rassistisch sind Ideologien, die die Menschheit in eine Anzahl von biologischen ‹Rassen› mit genetisch vererbbaren Eigenschaften einteilen und diese hierarchisch einstufen. Diese pseudo-biologische Ideologie diente der Rechtfertigung des Kolonialismus, der Sklaverei, der Verbrechen der Nazis oder von Apartheidregimes.»
Trotz aller Kritik in den sozialen Medien bleibt das Museum gelassen. «In der Regel reagieren unsere Museumsgäste verständnisvoll», so die Sprecherin. (gs)