Kim Jong Un präsentiert neue Super-Rakete
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Nordkorea in Partylaune:Kim Jong Un präsentiert neue Super-Rakete

Nordkorea bei Militärparade in Partylaune
Kim Jong Un präsentiert neue Super-Rakete

Zur Feier des 75. Jahrestags hat Nordkorea eine neue Mega-Rakete vorgestellt. Machthaber Kim Jong Un sagte an der Parade ausserdem, sein Land sei frei vom Coronavirus und liess sich von der Menge feiern.
Publiziert: 10.10.2020 um 19:39 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2020 um 13:48 Uhr
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Kim Jong Un sprach an einer Parade während der Feier zum Parteijubiläum.
Foto: keystone-sda.ch

Nordkorea hat den 75. Gründungstag der herrschenden Arbeiterpartei mit einer ungewöhnlichen nächtlichen Militärparade begangen. Das Staatsfernsehen begann am Samstagabend (Ortszeit) damit, Bilder der Feierlichkeiten mit Tausenden marschierenden Soldaten, jubelnden Menschenmassen, Militärmusik und einem Feuerwerk im Zentrum der Hauptstadt Pjöngjang zu zeigen.

Kim Jong Un (36) – im grauen Anzug und mit Krawatte – winkt vom Kim-Il-Sung-Platz in Pjöngjang der Menge zu, nimmt Blumen von Kindern entgegen und drückt einem Mädchen und einem Jungen als Dankeschön jeweils einen dicken Schmatzer auf die Wange.

Militär soll ausgebaut werden

Dann hält der Machthaber eine Rede. Sein Land werde die «Nuklearstreitmacht vollständig mobilisieren», sollte es bedroht werden. Nordkorea werde sein Militär «zur Selbstverteidigung und Abschreckung» weiter ausbauen. Als Beweis dafür präsentiert der 36-Jährige voller Stolz eine neue Interkontinentalrakete. Experten zufolge soll es sich dabei um eine der grössten Interkontinentalraketen der Welt handeln, sollte sie einsatzbereit sein.

Auch verkündet der Machthaber, dass sein Land coronavirusfrei sei. Er bedankt sich bei den Soldaten für die «Verhinderung eines Corovonavirus-Ausbruchs». Dabei scheint er, mit den Tränen zu kämpfen. Dank dieser Bemühungen sei «kein einziger Nordkoreaner positiv auf die Krankheit getestet worden.» Eine Aussage, die in den USA und in Südkorea schon in der Vergangenheit viel Skepsis auslöste. Der restlichen Weltbevölkerung, die mit dem Virus zu kämpfen habe, wünscht Kim gute Gesundheit.

Corona, Wirbelstürme und Sanktionen Schuld an Wirtschaftslage

Obwohl die Nordkoreaner seinen Aussagen zufolge es schafften, sich nicht mit dem Erreger anzustecken, sei das Virus trotzdem mitunter daran Schuld, dass sich die Lebensqualität im Lande nicht verbessert habe. «Ich schäme mich, dass ich Ihr enormes Vertrauen nie richtig zurückzahlen konnte», sagte Kim.

«Meine Bemühungen und meine Hingabe reichten nicht aus, um unsere Leute aus schwierigen Lebensbedingungen herauszuholen.» Schuld am fehlenden wirtschaftlichen Fortschritt seien neben Corona auch Wirbelstürme sowie internationale Sanktionen.

Beobachter gehen davon aus, dass es sich um eine Aufzeichnung einer Parade und Feierlichkeiten in der Nacht zum Samstag handelte. Südkoreas Militär hatte zuvor mitgeteilt, dass das abgeschottete Nachbarland möglicherweise eine grosse Militärparade vor Sonnenaufgang abgehalten habe. Das kommunistische Nordkorea ist international weitgehend isoliert. (man/SDA)

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