«Nicht in eine Reihe mit Hitler stellen!»
Ex und Ehefrau verteidigen Gerhard Schröder

Der deutsche Altbundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) muss aufgrund seiner Putin-Nähe um seine Ehrenbürgerwürde bei der Stadt Hannover bangen. Nun kommen ihm seine Ex-Frau und seine aktuelle Ehefrau zur Hilfe.
Publiziert: 05.03.2022 um 16:15 Uhr
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Gerhard Schröder (rechts) und Wladimir Putin (links) verstehen sich gut, wie hier auf einem Bild aus dem Jahr 2002 zu sehen ist.
Foto: imago/Eckehard Schulz

Der frühere deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder (77, SPD) ist ein bekannter Putin-Freund. Seit der russische Präsident seinen Soldaten befohlen hat, in die Ukraine einzudringen, werden die Forderungen immer lauter, dass Schröder mit Putin bricht. Die aktuellste Drohung stammt von der Stadt Hannover: Sie möchte dem Altbundeskanzler die Ehrenbürgerwürde entziehen, wenn er sich nicht sofort von Aggressor Putin distanziert.

Nun scheinen seine Ehefrau Soyeon Schröder-Kim (54) und seine Ex-Frau Doris Schröder-Köpf (58) zusammengespannt zu haben, um eben dies zu verhindern. Beide wendeten sich mit grossen Worten an die «lieben Genossinnen und Genossen» ihrer Partei.

Ex und Ehefrau sind «entsetzt»

«Nach meiner festen Überzeugung dürfen wir Gerd nicht in eine Reihe mit Hitler stellen», schrieb sie in einer Whatsapp-Nachricht, die «Bild» vorliegt. Darin weist sie die Partei ausdrücklich auf Schröders «Nein zum Irak-Krieg» hin und fordert: «Keine Entscheidung jetzt!». Der Hintergrund zur Hitler-Aussage: 1933 erhielt der Diktator und spätere Massenmörder Adolf Hitler (1889–1945) die Ehrenbürgerwürde Hannovers – entzogen wurde sie ihm erst 1978. Doch ihr Plädoyer war erfolglos. Das entschied gestern der Verwaltungsausschuss. Der Rat der Stadt muss die Aberkennung am 31. März bestätigen. Auch der SPD-Bezirk Schröders bereitet sich nach Informationen der Zeitung auf seinen Rauswurf vor.

Und auch Schröders jetzige Ehefrau, Soyeon Schröder-Kim eilt ihm zu Hilfe und publiziert «mit solidarischen Grüssen» einen Brief, in dem sie ihrer «Entsetzung» Luft macht. «Mich entsetzt, mit welcher Eilfertigkeit die SPD in der Führung, aber auch in vielen Grundorganisationen eine Kampagne gegen meinen Mann meint, unterstützen zu sollen», heisst es in dem Schreiben an ihre «Genossinnen und Genossen». Und weiter: «Ihr könnt sicher sein, was auch immer mein Mann tun kann, um zur Beendigung des Krieges beizutragen, wird er tun, und zwar unabhängig von Ultimaten der SPD oder anderen Organisationen wie etwa dem DFB.» (chs)

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