Neues Dekret von Kremlchef Wladimir Putin
Wer in annektierten Gebieten den russischen Pass nicht will, wird ausgeschafft

Wladimir Putin hat ein Dekret unterzeichnet, das die Abschiebung von Einwohnern annektierter ukrainischer Gebiete erlaubt – wenn sie die russische Staatsbürgerschaft nicht annehmen.
Publiziert: 28.04.2023 um 14:48 Uhr
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Aktualisiert: 29.04.2023 um 23:37 Uhr
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Nach Scheinreferenden gehören die ukrainischen Oblasten Saporischschja, Cherson, Luhansk und Donezk nun zu Russland.
Foto: IMAGO/SNA

Kremlchef Wladimir Putin (70) möchte sich nicht nur das Gebiet der Ukraine einverleiben, sondern direkt auch die ukrainische Bevölkerung. Wer in den von Russland illegal annektierten Oblasten Luhansk, Saporischschja, Cherson und Donezk wohnt, muss den russischen Pass beantragen. Wer dies nicht tut, dem droht die Ausschaffung, berichtet das russische Portal Meduza.

Das hat der russische Präsident per Dekret entschieden. Das Dokument sieht vor, dass ukrainische Staatsbürger oder Passinhaber der selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk entweder die russische Staatsbürgerschaft annehmen oder offiziell angeben, dass sie diesen Schritt der Eingliederung in die russische Föderation verweigern.

Ukrainern droht die Ausschaffung aus ihrer Heimat

Diejenigen, die sich für die zweite Option entscheiden, sollen ab dem 1. Juli 2024 als Ausländer betrachtet werden. Das heisst, sie können aus den Gebieten ausgeschafft werden, sofern die russischen Behörden dies für angebracht halten.

Das könnte der Fall sein, wenn Personen «eine Bedrohung für die nationale Sicherheit Russlands darstellen». Was genau das bedeutet, wird nicht genau definiert. Heisst: Personen, die den ukrainischen Pass auch nach dem 1. Juli 2024 behalten wollen, sind der Willkür der russischen Behörden ausgeliefert. (chs)

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