Neuer leitender Offizier für Giftanschlag verantwortlich
Putin wechselt mitten im Krieg seinen Geheimdienst aus

Wladimir Putin ist offenbar unzufrieden mit seinem Geheimdienst. Jetzt übergibt der das Kommando plötzlich dem GRU, Russlands Militärgeheimdienst. Zuvor waren Russlands Inland-Spione verantwortlich.
Publiziert: 12.05.2022 um 00:13 Uhr
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Aktualisiert: 12.05.2022 um 07:34 Uhr
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Wladimir Putin ändert seine Spionage-Strategie für den Ukraine-Krieg.
Foto: keystone-sda.ch

Der russische Präsident Wladimir Putin (69) hatte seinem Inlandsgeheimdienst, dem FSB, die Verantwortung für Spionage rund um den Ukraine-Krieg gegeben. Jetzt ändert Putin diesen Entscheid plötzlich ab.

Der Geheimdienst wurde ausgewechselt. Wie das «Center for European Policy Analysis» (CEPA) berichtet, ist nun der Militärgeheimdienst, die GRU, verantwortlich.

Russlands Militärgeheimdienst ist normalerweise verantwortlich für die Beschaffung militärisch relevanter Informationen sowie für die Spionageabwehr innerhalb der russischen Streitkräfte.

Dennoch hatte Putin sich zu Kriegsbeginn entschieden, den Inlandsgeheimdienst FSB mit dem Ukraine-Krieg zu beauftragen. Die Gründe dafür sind nicht klar ersichtlich.

Neuer Leiter für Skripal-Giftanschlag verantwortlich

Der neue leitende Offizier der Ukraine-«Spezialoperation» ist nun Wladimir Alexejew. Er ist erster stellvertretender Leiter der GRU. Wladimir Aleksejew ist kein Unbekannter. So wird er vom Westen für den Gift-Anschlag auf Ex-GRU-Agenten Sergei Skripal (70) und dessen Tochter (38) in Grossbritannien verantwortlich gemacht.

Der Ex-Doppelagent und seine Tochter Julia wurden im März 2018 im englischen Salisbury dem in der Sowjetunion entwickelten Nervengift Nowitschok ausgesetzt. Beide entgingen nur knapp dem Tod. Eine unbeteiligte Britin starb, weil die mit dem Gift in Kontakt kam.

Die USA haben Aleksejew zudem wegen Cyber-Einmischungen in die US-Wahl 2016 auf der Sanktionsliste. Jetzt soll Aleksejew Russland in der Ukraine zum Ziel bringen.

GRU-Geheimdienstoffizier in Ukraine getötet

Während des Krieges wurde bereits der GRU-Geheimdienstoffizier Alexey Glushchak (†31) in der Ukraine getötet. Mitte März gab Russland diesen Verlust zu. Es war das erste Mal, dass Russland die Tötung eines GRU-Offiziers einräumte. (euc)

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