Das kleine Fahrzeug bahnt sich seinen Weg über den gefrorenen Boden. Mit Leichtigkeit fährt es über jede Erhebung und überquert jede Furche. Was wie ein unterhaltsames Projekt von Hobby-Bastlern aussieht, ist in Wahrheit eine tödliche Gefahr für Putins Truppen.
Die Ukraine testet im Kampf gegen Russland eine neue Waffe: sogenannte Bodendrohnen. Seit Monaten toben im Osten des Landes heftige Kämpfe entlang der Front. Schon zu Beginn des Winters konstatierte der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Waleri Saluschni (50), eine Patt-Situation. Im neuen Jahr drängt Russland die Ukraine zunehmend in die Defensive. Rund um die umkämpften Städte Kupjansk und Awdijiwka sollen russische Truppen kleinere Geländegewinne erzielt haben.
Ukrainischer Einfallsreichtum im Krieg
Kommt hinzu, dass die Militärhilfe aus dem Westen zuletzt abnahm. Für ihren Überlebenskampf sind die Ukrainer deshalb mehr denn je auf ihren Einfallsreichtum angewiesen.
Eine Innovation sind die ferngesteuerten Roboter-Drohnen. Sie bieten eine neue Möglichkeit, Jagd auf Putins Truppen zu machen. Gleichzeitig retten die multifunktionalen Mini-Fahrzeuge auch den eigenen Soldaten das Leben.
So läuft eine Bodendrohnen-Operation ab
So können sie für die Minenräumung eingesetzt werden. Die Bodendrohnen durchpflügen dabei mit massiven Stahlketten den Boden. Stösst eine der Maschinen auf eine Mine, kommt es zu einer heftigen Explosion. Anders als Menschen macht die Detonation den kleinen Robotern nichts aus. Sie können sich eigenständig wieder aufrichten und sind so mehrfach einsetzbar.
In Offensivoperationen übernehmen die Bodendrohnen gleich mehrere Aufgaben. Sie können Minen auf dem Schlachtfeld auslegen oder Kamikaze-Aktionen ausführen. Die Vierräder können mit einer rohrartigen Öffnung versehen werden, was eine heftige Sprengwirkung nach oben ermöglicht. Stellungen, die gegen Angriffe vor Luftangriffen geschützt sind, können so empfindlich von unten getroffen werden.
Ein Video, das in den sozialen Medien kursiert, zeigt den Ablauf einer solchen Drohnen-Operation anschaulich. In der Aufnahme legt ein Kamikaze-Roboter rund vier Kilometer in feindlichem Gebiet zurück. Anschliessend fährt der kleine Killer unter eine Eisenbahnbrücke, unter der sich russische Soldaten positioniert haben könnten. Am Ziel angekommen, löst der Roboter eine massive Explosion aus. Die Ukrainer können die verheerende Sprengwirkung ihrer Erfindung aus sicherer Entfernung beobachten.